Ein Strichmännchen verliert
den Verstand und lässt dabei erkennen: Persönliches und Allgemeines sind keine
einander gegenüberliegenden Pole. Der Animationsfilm „It’s Such a Beautiful Day“
von Don Hertzfeldt ist jetzt frei im Internet verfügbar und lässt Till
Kadritzke im dritten Beitrag seines Siegfried-Kracauer-Blogs „Im Affekt“ weiter
über das Kino der sozialen Distanz nachdenken.
„You can feel the uncanny resemblance between the dazed
state of trauma and the cocooning we now call home“, lese ich in Kathleen
Stewarts „Ordinary Affects“, einem Buch, das bei diesem Blog
Pate steht. Das steht bei Stewart zwar in einem ganz anderen Kontext, doch die „frappierende
Ähnlichkeit zwischen dem benommenen Zustand des Traumas und einem Kokon, den wir
Zuhause nennen“ passt ja ganz gut zu diesen sozial distanzierten Zeiten, wo
Trauma und Kokon irgendwie zusammenfallen; man dreht ja langsam durch zuhause.
Andererseits: „Man dreht ja langsam durch zuhause“ denken
wohl auch nur diejenigen von uns, denen es noch am besten geht, deren größte
Sorge der Lagerkoller ist, während andere in tatsächlichen Lage