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Romys Salon

Kinderfilm über ein Mädchen und seine demente Großmutter - bis 15.5. in der ARD-Mediathek

Veröffentlicht am
20. März 2024
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Ein zehnjähriges Mädchen (Vita Heijmen) kann der Zeit im Friseursalon ihrer resoluten Großmutter (Beppie Melissen) nichts abgewinnen, doch seitdem ihre Mutter wieder arbeiten geht, muss Oma Stine als Babysitterin herhalten, auch wenn die in ihrem Friseursalon alle Hände voll zu tun hat. Das Verhältnis von Romy und ihrer Oma ändert sich erst, als die alte Frau immer stärkere Anzeichen von Demenz erkennen lässt und die Enkelin ihr zur Hand gehen kann.

Als Stine schließlich sogar ins Pflegeheim muss, fasst das Mädchen den Entschluss, die Großmutter zu entführen und sie in ihre Heimat Dänemark zu begleiten. Die unerwartete Wendung wirkt in ihrer Tragikomik beinahe realistisch. Denn wenn Romy mit ihrer Oma im Lastwagen nach Dänemark trampt, dann ist das nicht nur ein wagemutiges Abenteuer, sondern für beide auch eine letzte Möglichkeit, noch einmal Zeit miteinander zu verbringen, bevor Stines Geist sich endgültig entfernt.

Dem flott und humorvoll erzählten Kinderfilm von Mischa Kamp gelingt das Kunststück, Unterhaltsamkeit und Anspruch schlüssig miteinander zu verbinden. Realistisch und mit viel Feingefühl entwickelt der Film seine Geschichte über Optimismus und Zusammenhalt.

Die kleine Vita Heijmen agiert ungezwungen und natürlich; sie kann ebenso eine freche Göre, die coole Friseurkollegin, ein überfordertes Kind oder die liebevoll-besorgte Enkelin sein. Mit dem Verlauf der Krankheit wächst ihre Hilflosigkeit. Dass die Grundstimmung des Films dabei leise und ruhig bleibt, obwohl die Entwicklung durchaus dramatisch ist, macht die Geschichte umso glaubwürdiger und noch einen Tick liebenswerter. – Sehenswert ab 10.

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