Es liegt wohl an der nahebaren Ausstrahlung von Nicolette Krebitz, dass man das Gezeter einer aus dem Ruder laufenden Konfirmationsfeier mit einer gewissen Nonchalance genießen kann. Die von Krebitz verkörperte Patchworker Katrin hat alle Ex-, Bald- und gegenwärtigen Mitglieder der Familie eingeladen, um das brüchige Verhältnis zu ihrer 14-jährige Tochter Saskia zu kitten. Denn die ist jüngst zu ihrem Vater und dessen neuer Familie gezogen, während der Sohn von Katrins neuem Lebensgefährten bei ihnen eingezogen ist und seitdem Saskias Zimmer und Katrins Leben verwüstet.
An einen harmonischen Alltag ist nicht zu denken, an ein friedvolles Familienfest schon gar nicht. Katrin tut, was sie kann, aber sie treibt ihre Tochter eher in eine rebellierende Anti-Haltung, anstatt zurück in ihre Arme. Auch die moralische Entrüstung von Katrins Vater über das komplizierte und alles andere als funktionierende Familienmodell seiner Tochter birgt so viel Sprengstoff für die noch junge Beziehung zwischen Katrin und ihrem neuen Partner, dass am Ende die große Frage steht: Warum tun wir uns das eigentlich an?
Die temporeiche, präzise rhythmisierte (Fernseh-)Komödie von Oliver Schmitz glänzt mit ausgelassen aufspielenden Darstellern und amüsiert als leichthändiger, aber souverän inszenierter Sommerfilm. - Ab 14.