Die
chinesische Regisseurin Shengze Zhu präsentiert in ihrem Film „Present.Perfect.“
Bilder aus Live-Streaming-Plattformen ihres Landes, auf denen auch gesellschaftliche
Randfiguren um Aufmerksamkeit buhlen. Esther Buss spürt in ihrem Kracauer-Blog der
Kraft dieses kontemplativen Werks nach, das von Arbeitsbedingungen, Bauboom und
Gentrifizierung erzählt, aber auch von tiefer Einsamkeit.
Ein
Kran dreht sich einmal fast vollständig um die eigene Achse, die Arme eines Baggers reißen
ein Haus nieder, ein Roboter vollführt die immer gleichen Bewegungen. Zu Beginn
von „Present.Perfect.“ gehört die erste Person den Maschinen, die Perspektiven
sind kalt und interesselos, nicht-anthropozentrisch. Erst dann treten Menschen
in den Film, zunächst in Gruppen, anonym, von eher weit weg gefilmt, dann überaus
nah und in unmittelbarer Kommunikation mit der Kamera.
„Willkommen in meinem
Showroom“, begrüßt ein Bauer, der irgendwo in der Erde herumhackt, sein Publikum
und nennt das, was er da macht, „Agritainment“. In einer anderen chinesischen Provinz,
ähnlich