Der
am 2. Mai 1922 geborene Serge Reggiani verkörperte im französischen Kino in
Vollendung den Typus des melancholischen Romantikers, dem ein fatales Schicksal
das Glück verwehrt. Als solcher glänzte er in Jean-Pierre Melvilles düsterem
Gangsterkosmos, bei Claude Sautet und Theo Angelopoulos. Seine Begabung
erlaubte ihm aber auch etliche Rollen abseits dieses Images, wie den
lebensfrohen verliebten Tischler in „Goldhelm“ oder einen schrägen
Hofnarren-Auftritt in „Berühre nicht die weiße Frau“. Eine Hommage an den 2004
verstorbenen Schauspieler zum 100. Geburtstag.
Während
des Vorspanns zu Jean-Pierre Melvilles „Der Teufel mit der weißen Weste“
(1962) läuft Serge Reggiani als Maurice Faugel in Paris durch
eine große Fabrikruine, immer an einem Geländer entlang, dazu spielt die Musik
von Paul Misraki. Reggiani trägt einen Trenchcoat und einen Bogart-Hut,
so etwas wie eine „Uniform“ in Melvilles Gangsterfilmen – ein amerikanischer
Mythos, übertragen nach Frankreich. Die Hände hat er tief in den