Ungewöhnlich glaubwürdig erzählt dieser Science-Fiction-Film aus dem Jahr 2009 vom ersten Kontakt der Menschheit mit einer außerirdischen Spezies. Wie weiland in Steven Spielbergs Klassiker "E.T." begegnen die in einem riesigen Schiff angereisten Fremden auch in „District 9“ den Menschen als hilfesuchende Gäste, und auch hier findet der sensationelle Kontakt mit fremden Lebensformen in den 1980er-Jahren statt, doch wie das Zusammenleben von Mensch und Alien dann aussieht, könnte nicht unterschiedlicher sein.
Bei Regisseur Neill Blomkamp gibt es kein Menschenkind, das stellvertretend für die ratlos und rabiat vorgehende menschliche Zivilisation das Intermezzo zum Happy End führen würde. Die Aliens sind in Südafrika gelandet. Ihr riesiges Schiff treibt regungslos über der Skyline von Johannesburg und entlässt seine Insassen kränkelnd und verstört in eine neue Welt. Die euphorische Stimmung der ersten Kontaktaufnahme weicht auf Seiten der Menschheit schnell der Ernüchterung und einer bitteren Alltäglichkeit. Was soll man tun mit Tausenden von mannshohen extraterrestrischen Krabbentieren, die sich nicht in die Gesellschaft integrieren lassen?
Zwei Jahrzehnte später leben die Außerirdischen
als "Asylsuchende" im abgeschotteten Ghetto "District 9". Doch eine
zunehmend feindlich gesinnte Gesellschaft will sich ihrer entledigen und
beauftragt einen privatwirtschaftlichen Konzern mit ihrer Auslagerung
vor die Tore der Stadt. Dieser ist aber mehr an den hochentwickelten
Waffen der Aliens als an ihrem Wohlergehen interessiert...
In Form einer Mockumentary skizziert das grimmige Science-Fiction-Drama eine ihre Humanität verlierende menschliche Gesellschaft, in der Xenophobie die Oberhand zu behalten droht, und verbindet seine dystopische Botschaft auf fesselnde Weise mit einem eindrücklichen, auf Realismus abzielenden Look. - Sehenswert ab 16.