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Sinn und Sinnlichkeit (zdf_neo)

Jane-Austen-Verfilmung um zwei gegensätzliche Schwestern - am 8.8., 21.35-23.45 Uhr, in zdf_neo

Veröffentlicht am
20. Juli 2024
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England im späten 18. Jahrhundert: Als der Vater der Familie Dashwood stirbt, die zu den Kreisen des niederen Landadels gehört, vermacht er seinem Sohn aus erster Ehe den Familiensitz in Sussex und das gesamte Vermögen. Pech für die Töchter aus zweiter Ehe, die nun weitgehend mittellos sind – und umso mehr darauf angewiesen, eine „gute Partie“ zu machen. Die älteste, vernunftbestimmte Elinor (Emma Thompson) und ihre romantisch-gefühlsselige Schwester Marianne (Kate Winslet) müssen nun auf der Suche nach Mr. Right ihren je eigenen Weg durchs Gestrüpp der materiellen Notwendigkeiten, der allgegenwärtigen Standesdünkel sowie der Unberechenbarkeit der Gefühle finden.

Emma Thompson, die hier auch als Autorin fungiert, hat in ihrem ersten Drehbuch den Geist der Vorlage von Jane Austen sehr genau getroffen. Gerade dessen Doppelbödigkeit - die Spannung zwischen alltäglichen Ereignissen, den Konventionen und Ritualen der feinen Gesellschaft und den Kämpfen um die existentiellen Fragen, die oft unausgesprochen bleiben - hat sie glänzend umgesetzt und dabei im taiwanesischen Regisseur Ang Lee einen kongenialen Partner gefunden. Er macht aus dem Stoff kein romantisches Museum des 18. Jahrhunderts, sondern ein zeitloses Drama um den Konflikt zwischen Vernunft, Gefühlen und den Zwängen, die durch gesellschaftliche Regeln auferlegt sind. - Sehenswert ab 12.

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