Vor 24 Jahren hat Yuri Norstein seinen letzten Film gedreht, und seither arbeitet er am nächsten. Wem immer der Trickfilm etwas bedeutet, der wartet auf einen „neuen Norstein“ so sehnsüchtig wie man einmal auf einen neuen Film von Kubrick wartete, von Fellini und, vielleicht noch heute, von Bergman. „Das Märchen der Märchen“ („Skazka Skazok“), Norsteins letzter abgeschlossener Film, gewann die „Goldene Palme“ für den besten Kurzfilm im selben Jahr, als sich in Cannes das ungleiche Gespann „Apocalypse Now“ und „Die Blechtrommel“ die große „Palme“ teilte; doch hätte es nur eine Kategorie für lange und kurze Filme gegeben, dann hätte ihn Norstein gewiss allein nach Hause getragen.
Der Animationsfilmhistoriker Giannalberto Bendazzi nennt „Das Märchen der Märchen“ in seinem Standardwerk „Cartoons“ das Meisterwerk des russischen Animationsfilms