Inge, April und Mai

Erste Liebe im Frühling. Das Besondere daran: Es ist das Frühjahr 1945, der Mai der Kapitulation der Nationalsozialisten. Das Besondere an Kohlhaases Regiedebüt ist, daß er jeglichen Bezug zwischen diesen Tatsachen vermeidet. Genauso lakonisch, wie der Titel schon andeutet, behandelt der renommierte Autor seine Protagonisten und das Zeitgeschehen um sie herum: beiläufig, emotionslos und zu allem Überfluß auch noch klischeehaft.

Er erzählt die Geschichte des 15jährigen Kalle, der sich in Inge Kaliska verliebt hat. Nicht das Wesen dieser Verliebtheit steht im Mittelpunkt, sondern eher die bloße Tatsache, die sich am 30. März vollzieht. Denn die "Liebe" müssen Kalle und seine Clique erst noch ergründen - durch vorwitzige Blicke unter die Röcke schaukelnder Mädchen, umständlichen Fummeleien an wollener Wäsche und dem heimlichen Besitz eines Kondoms, das auch schon mal einer Hilter-Zinnfigur übergestreift wird.