Drama | USA 2014 | 110 Minuten

Regie: Philippe Falardeau

Eine Gruppe sudanesischer Kinder flieht vor dem Bürgerkrieg in ihrem Land. Nach langen Jahren im Flüchtlingslager bekommen sie, mittlerweile junge Männer, die Möglichkeit, in den USA ein neues Leben zu beginnen. Doch das Eingewöhnen in den neuen Kulturraum erweist sich als schwierig. Eine engagierte Frau vom Arbeitsamt soll Hilfestellung leisten. Das Drama spart zwar anfangs die Härten des Schicksals seiner Protagonisten allzu vorsichtig aus, gewinnt jedoch an Anspruch und Tiefgang und versteht es, für die Probleme der Flüchtlinge Empathie zu wecken. - Ab 14.
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Filmdaten

Originaltitel
THE GOOD LIE
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2014
Produktionsfirma
Alcon Ent./Black Label Media/Blue Sky Films/Good Lie Prod./Imagine Ent./Reliance Ent.
Regie
Philippe Falardeau
Buch
Margaret Nagle
Kamera
Ronald Plante
Musik
Martin Léon
Schnitt
Richard Comeau
Darsteller
Reese Witherspoon (Carrie) · Arnold Oceng (Mamere) · Ger Duany (Jeremiah) · Emmanuel Jal (Paul) · Corey Stoll (Jack)
Länge
110 Minuten
Kinostart
-
Fsk
ab 12
Pädagogische Empfehlung
- Ab 14.
Genre
Drama
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Constantin/Highlight (16:9, 1.85:1, DD5.1 engl./dt.)
Verleih Blu-ray
Constantin/Highlight (16:9, 1.85:1, dts-HDMA engl./dt.)
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Der Name von Reese Witherspoon prangt groß auf dem Cover. Dabei dauert es über ein halbe Stunde, bis sie endlich auftritt. Die Hauptdarsteller sind andere: Mamere, seine Schwester Abital, Jeremiah und Paul, jene „Lost Boys of Sudan“, die als Kinder im Bürgerkrieg ihre Familien verloren.

Diskussion
Der Name von Reese Witherspoon prangt groß auf dem Cover. Dabei dauert es über ein halbe Stunde, bis sie endlich auftritt. Die Hauptdarsteller sind andere: Mamere, seine Schwester Abital, Jeremiah und Paul, jene „Lost Boys of Sudan“, die als Kinder im Bürgerkrieg ihre Familien verloren. Zu Fuß machen sie sich über mehr als 1.000 Kilometer auf nach Kenia, um dort in einem Flüchtlingslager Schutz zu suchen. 13 Jahre später dürfen sie endlich in die USA einreisen, werden aber bei der Ankunft in New York voneinander getrennt. Die junge Frau kommt zu einer Familie nach Boston, die drei Männer werden in Kansas City von Carrie Davis (Witherspoon) in Empfang genommen, einer Angestellten des Arbeitsamts, die ihnen Jobs vermitteln soll. Mit dem Kulturschock gehen sie unterschiedlich um, von der Verweigerung bis zum Drogenmissbrauch. Einzig Mamere träumt davon, Medizin zu studieren, Arzt zu werden und Abital nach Kansas City zu holen. Carrie verbirgt ihre persönlichen Probleme unter einer harten Schale, bis ihre nüchterne Schroffheit der Erkenntnis Platz macht, dass die drei Männer ihre Hilfe brauchen. Der Kanadier Philippe Falardeau („Monsieur Lazhar“) spart die Gräueltaten im Sudan fast gänzlich aus und überlässt sie der Fantasie des Zuschauers. Auch die 13 Jahre im Flüchtlingslager überbrückt er mit wenigen Schnitten, fast so, als wolle er den Zuschauer mit dem Trauma der Kinder nicht zu sehr belasten. Mit der Ankunft in den USA spielt „The Good Lie“ die komischen Seiten des Culture Clash aus, von der Unkenntnis von Lichtschaltern oder Telefonen bis zur Verwunderung über Abwesenheit von Löwen. Erst mit der Familienzusammenführung, die durch eine fast schon irrational-paranoide Behördenwillkür erschwert wird, gewinnt der Film an Anspruch und Tiefgang. Reese Witherspoon erinnert mit ihrer genervten Unwilligkeit an Julia Roberts in „Erin Brockovich“ oder Sandra Bullock in „The Blind Side“. Keine Frau, mit der man sich anlegen möchte.
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