Dora und die goldene Stadt

Abenteuer | USA/Australien 2019 | 103 Minuten

Regie: James Bobin

In der Realfilm-Version der Animationsserie „Dora“ kehrt die titelgebende Protagonistin im Teenager-Alter nach einem Abstecher nach Los Angeles unfreiwillig in den peruanischen Dschungel zurück. Skrupellose Schatzräuber zwingen sie, ihre Eltern aufzuspüren, die als Archäologen einer Goldenen Stadt auf der Spur sind. Der recht harmlose, bieder inszenierte Abenteuerfilm setzt auf Comedy anstelle von Action und kann sich dabei auf die energetische Hauptdarstellerin verlassen, die mit ihrer naiv-unkomplizierten Art und viel Lebensfreude Akzente setzt. Inhaltlich geht es um Eltern-Kind-Konflikte, die Schwierigkeiten von Außenseitern sowie um Vorurteile und wie man sie überwindet. - Ab 10.
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Filmdaten

Originaltitel
DORA AND THE LOST CITY OF GOLD
Produktionsland
USA/Australien
Produktionsjahr
2019
Produktionsfirma
Paramount Players/Walden Media/Screen Queensland/Burr! Prod./Nickelodeon Movies/Media Rights Capital
Regie
James Bobin
Buch
Matthew Robinson · Nicholas Stoller
Kamera
Javier Aguirresarobe
Musik
John Debney · Germaine Franco
Schnitt
Mark Everson
Darsteller
Isabela Moner (Dora) · Eugenio Derbez (Alejandro) · Eva Longoria (Elena) · Michael Peña (Cole) · Madeleine Madden (Sammy)
Länge
103 Minuten
Kinostart
10.10.2019
Fsk
ab 6; f
Pädagogische Empfehlung
- Ab 10.
Genre
Abenteuer | Familienfilm | Kinderfilm
Externe Links
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Heimkino

Verleih DVD
Paramount/Universal
Verleih Blu-ray
Paramount/Universal
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Realverfilmung um die Protagonistin der Animationsserie „Dora“, die von skrupellosen Schatzräubern gezwungen wird, ihre Eltern im peruanischen Dschungel aufzuspüren, die als Archäologen einer Goldenen Stadt auf der Spur sind.

Diskussion

Ganz nach großem Abenteuer und spannender Schatzsuche klingt der Titel des neuen Films von James Bobin, der zuletzt mit „Alice im Wunderland: Hinter den Spiegeln“ sein Talent für aufwändiges Spezialeffekte-Kino unter Beweis gestellt hat. „Dora und die goldene Stadt“ weckt zudem Erinnerungen an die Klassiker des Action-Adventure-Genres, von der „Indiana Jones“-Reihe bis zu „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“. Allerdings hat es Bobin hier auf ein deutlich jüngeres Publikum abgesehen, gilt es doch, die Fans der Zeichentrickserie „Dora“ mitzunehmen, auf der der Film basiert.

Auf der Suche nach dem Inka-Schatz

In der Live-Action-Variante ist Dora nur anfangs die neugierige Siebenjährige, die mit ihren Eltern in einem paradiesischen Dschungel-Camp inklusive vieler exotischer Tiere lebt, ganz ähnlich wie in der Fernsehserie „Daktari“ (1965-1969). Doch nach einem Zeitsprung befindet sich Dora (Isabela Moner) im Teenager-Alter. Während sich ihre Eltern, die beide als Forscher arbeiten, in Peru auf eine gefährliche Suche nach einem Inka-Schatz begeben, wird Dora nach Los Angeles auf die High School geschickt.

Doch allzu lange muss die aufgeweckte, ziemlich clevere und (fast) immer gut gelaunte Jugendliche die Schulbank nicht drücken. Denn plötzlich wird Dora mit ihrem Cousin Alejandro und zwei weiteren Mitschülern in den peruanischen Urwald entführt. Der Grund: Skrupellose Schatzräuber wollen mit Hilfe des Mädchens dessen Eltern aufspüren, die offensichtlich kurz davorstehen, die goldene Stadt Parapata zu entdecken. Doch die Kriminellen haben nicht mit Doras Dschungel-Expertise gerechnet.

Comedy ist Trumpf

Bobins Marschrichtung ist eindeutig: Er stellt Comedy über Action; der Spaßfaktor ist ihm wichtiger als ein ausgefeilter Spannungsbogen. Unterstützt wird er dabei von Hauptdarstellerin Isabela Moner, die Dora mit unheimlich viel Lebensfreude, enormer Energie und einem ungebremst sonnigen Gemüt ausstattet. Viel Gelächter erregt der als Sidekick angelegte Affe Boots, der auch schon in der Serie mit von der Partie war. Das computeranimierte Tier ist allerdings das Beste, was „Dora und die goldene Stadt“ an Tricktechnik zu bieten hat. Der Rest erreicht maximal Standard-Qualitäten und besteht aus bekannten Actionelementen wie zusammenfallenden Türmen, sich plötzlich auftuenden Abgründen oder hermetisch verriegelten Kammern, in denen den Protagonisten das Wasser im Wortsinn bis zum Hals steht.

Da der Film aber harmlos und bieder inszeniert ist, wird hier niemand das Fürchten gelehrt. An die jüngere Generation ist eine Sequenz adressiert, die den Bogen zur Serie schlägt. Als die jugendlichen Helden in einem magischen Blumenfeld durch die Berührung mit Blütenstaub zu halluzinieren beginnen, verwandeln sie sich für einen kurzen Moment in die aus der Serie bekannten Animationsfiguren.

Heiße Latino-Rhythmen

„Dora und die goldene Stadt“ richtet sich in erster Linie wohl an ein spanisch sprechendes Publikum. Der Film spielt überwiegend in Südamerika, die Schauspieler sind fast ausschließlich Hispano-Amerikaner und kurze Dialoge sind auch in der deutschen Synchronfassung in spanischer Sprache (mit deutschen Untertiteln) zu hören. Da es um universelle Themen wie Eltern-Kind-Konflikte, Schulalltag, die Probleme von Außenseitern sowie um Vorurteile und wie man sie überwindet geht, besitzt „Dora und die goldene Stadt“ auch eine gewisse Allgemeingültigkeit. Allzu sehr in die Tiefe geht Bobin aber nicht; er will in erster Linie humorvoll unterhalten, weshalb er die Teenager zu heißen Latino-Rhythmen tanzen lässt, wenn der weibliche Mogli den Culture Clash an der Highschool in Hollywood erlebt oder Papa seiner Tochter äußerst anschaulich die in der Großstadt lauernden Gefahren von Rave-Partys näherbringen will.

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