Army of the Dead (2021)

Binding | 05.06.2021

Vom Production Value her ist der Film natürlich topp und sehr gut gemacht. Aber mich hat er total genervt, weil er eine überhaupt nicht funktionierende Mischung aus brutal-ernstem Zombiefilm im Stil von "World War Z" und einer Heist-Movie-Komödie ist. Das gab es übrigens auch schon viel besser bei "Peninsula", der Fortsetzung von "Train to Busan". Aber hier passt es leider gar nicht zusammen, zumal die Comedy-Anteile wirklich dämlich sind. Dass Matthias Schweighöfer eine richtig beschissene Witzfigur spielt, die in bedrohlichen Lagen immer saublöd-schrille Angstschreie ausstößt, sagt doch schon alles. Und die "dramatischen Ruhepausen" hätten vielleicht gut in einen ernsten Film gepasst - in diesem wirken sie aber völlig deplatziert und sorgen nur für eine Verlängerung der ohnehin unnötig langen Gesamtdauer. Ich finde es auch blöd, wenn man die Zombies nicht einfach Zombies sein lässt und ihnen noch neue Sachen andichtet. Der "Alpha-Zombie", der wie Graf Dracula seine eigenen Zöglinge um sich schart und sich als Anführer aufführt, der sogar mit den Menschen freies Geleit "aushandelt" und ein Pferd reitet - WTF?! Auch oberdämlich: Seine Zombie-Frau war schwanger, und der Embryo hatte sogar einen Herzschlag - was ist das denn bitte für ein Mega-Schwachsinn?!?!?! Schonmal was von Untoten gehört? Dann gab es auch zwei Szenen, in denen Menschen schon von zahlreichen Zombies umringt und überall angebissen wurden, aber dabei überhaupt keine Schmerzensschreie ausstießen - das geht ja gar nicht! Schon die unealistsisch dämlichen Soldaten im Prolog haben mir bereits nach wenigen Minuten den Film versaut (der aber dann ja eh kein guter war). Auch dass der Titel-Vorspann die komplette Vorgeschichte mit ultrakrassen Splatterszenen zusammenfasst (es wirkte wie ein Trailer zu einem Prequel), fand ich sehr, sehr gewöhnungsbedürftig. Aber diese Sequenz war trotzdem wesentlich besser als der komplette Film und wäre definitiv interessanter gewesen. Eine der besten Szenen mit den "schlafenden" Zombies, die aufwachen, als die Menschen durch sie durchlaufen, ist übrigens aus "The Girl wirth all the Gifts" geklaut. Die wirklich sehr blutigen und teils krassen Splatter-Effekte sind das einzig positiv Hervorzuhebende an dem Film. Und die einzige wirklich gute Idee ist der Albino-Zombie-Tiger aus den Beständen von Siegfried & Roy. Wie man so einen Film richtig und gut macht, zeigen die "Zombieland"-Filme. Die sind ernst, brutal UND witzig, aber eben nicht auf so dämliche Weise. Und nun dieser Shit von dem Regisseur, der mit dem Remake von "Dawn of the Dead" dereinst einen richtig geilen Zombie-Film gemacht hatte.