Der Parfumeur

Das Kino der Gerüche, des Duftes wie des Gestanks ‒ eine alte synästhetische Fantasie, technisch mittlerweile wohl durchaus realisierbar, dennoch aber nicht umgesetzt. Es ist wohl zum Besten so … Eine Schwierigkeit erwächst gleich aus der kostbarsten Eigenschaft des Geruchs: Er ist der individuellste unserer Sinne; wir verbinden je ganz Eigenes mit diversen Düften, und unser Geruchsgedächtnis ist von unseren eigenen Erfahrungen geprägt. Riechen heißt sich erinnern ‒ bei Proust, bei Patrick Süskind und auch für Sunny (Emilia Schüle) und den Duftmischer Dorian (Ludwig Simon) in Nils Willbrandts Film „Der Parfumeur“, der nach Tom Tykwers Adaption von 2006 und der Netflix-Serie „Parfum“ (Regie: Philipp Kadelbach, von 2018) auf Süskinds motivischen Spuren wandelt.

Eine Polizistin ohne Geruchssinn

Sunny ist eine junge Polizistin, die zu Beginn den Weg fort von den vielen Menschen der Großstadt hinaus aufs Land einschlägt (in seltsamer Parallelität übrigens zu Süskinds Grenouille beziehungsweise Dorian) und in der norddeutschen Provinz eine neue Stelle antritt. Sie leidet an einer raren, geheimnisvollen Einschränkung: Sie kann nicht(s) riechen! Mit Juro (