The Idol

Nach dem enormen Erfolg der HBO-Serie „Euphoria“ schien das Festival in Cannes wieder einmal den richtigen Riecher zu haben: Man lud gleich das neueste Projekt von Serienschöpfer Sam Levinson zur Weltpremiere an die Croisette ein: „The Idol“. Vielleicht spielte dabei ja auch eine Rolle, dass mit Lily-Rose Depp eine Franko-Amerikanerin die Hauptrolle spielte, deren prominente Eltern die Cannes-Lieblinge Johnny Depp und Vanessa Paradis sind. Und wie einst Dieter Kosslick, der gerne Filme von US-Stars einlud, die er vorab nicht einmal sichten durfte, wie den mit Jennifer Lopez besetzten Totalflop „Bordertown“ (2007), dürfte wohl auch Thierry Frémaux vorab nichts von den zwei Folgen gesehen haben, die dann in Cannes für böse Kritik, Unmut und viel Häme sorgten.

Schon die Story ist dünn. Es geht um Jocelyn, ein verwöhntes Popsternchen, das nach einem Nervenzusammenbruch von ihrem Management, Influencern, persönlichen Assistenten und Agenten wieder auf die Erfolgsspur