Lift
Action | USA 2024 | 107 Minuten
Regie: F. Gary Gray
Filmdaten
- Originaltitel
- LIFT
- Produktionsland
- USA
- Produktionsjahr
- 2024
- Produktionsfirma
- 6th & Idaho Prod./Genre Films/Genre Pict./Hartbeat Prod.
- Regie
- F. Gary Gray
- Buch
- Daniel Kunka
- Kamera
- Bernhard Jasper
- Musik
- Dominic Lewis · Guillaume Roussel
- Schnitt
- William Yeh
- Darsteller
- Kevin Hart (Cyrus) · Gugu Mbatha-Raw (Abby) · Sam Worthington (Huxley) · Vincent D'Onofrio (Denton) · Úrsula Corberó (Camila)
- Länge
- 107 Minuten
- Kinostart
- -
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 12.
- Genre
- Action | Heist-Movie | Komödie | Krimi
- Externe Links
- IMDb | JustWatch
Ein Heist-Movie um eine Gruppe von ausgefuchsten Kunstdieben, die für Interpol 500 Millionen Euro in Gold stehlen sollen – aus einem Flugzeug, 10 Kilometer über dem Boden.
Eine Action-Komödie mit Kevin Hart auf Netflix? Da läuten bei vielen Filmfans erst einmal die Alarmglocken – äußerst mäßige Filme wie „Me Time“ oder „The Man From Toronto“ sind der Grund dafür. Aber man ist im Leben nie vor Überraschungen gefeit – und „Lift“ ist eine. Zwar ist auch hier nicht alles Gold, was glänzt, aber Regisseur F. Gary Gray macht vieles richtig.
Schon eine ganze Weile ist Interpol-Agentin Abby Blackwell (Gugu Mbatha-Raw) hinter dem Kunstdieb Cyrus (Kevin Hart) und seiner Bande her. Zwar kann er ihr auch in Venedig bei einem spektakulären Diebstahl entkommen, doch sein Teammitglied Denton (Vincent D’Onofrio) wird geschnappt. Mit ihm als Pfand erreicht es Abby, die ganze Truppe in ein hochriskantes Abenteuer zu ziehen: Ein skrupelloser Geschäftsmann (Jean Reno) will mit einer Terroristen-Hackerbande ins Geschäft kommen und liefert daher 500 Millionen in Goldbarren – per Linienflug. Cyrus und sein Team sollen nach dem Willen von Blackwells Kollegen Huxley (Sam Worthington) das Gold unbemerkt stehlen. Dafür winkt dem ganzen Team Amnestie. Tatsächlich entwickeln die Spezialisten um Cyrus und Denton einen Plan. Doch leider haben Pläne die unangenehme Eigenheit, auch mal schiefzugehen …
Gute Unterhaltung, die auch nicht mehr sein will
„Lift“ setzt gleich zu Beginn die richtige Duftmarke, um das Publikum nicht in die Irre zu führen. Die Diebesaktion in Venedig, mit einer guten Viertelstunde etwas zu lang, aber sonst einem „Bond“-Film-Auftakt sehr ähnlich, hat ihren Charme. Zudem findet Gray auch den richtigen Ton und hebt sich so wohltuend von völlig aus dem Ruder laufenden Filmen wie „6 Underground“ ab. Grays Film setzt zwar ebenfalls auf Schauwerte, nervt aber nicht mit endlosen Zeitlupen und Kamerafahrten, sondern bleibt auf das fokussiert, was ihm wichtig ist: das Publikum mit einer packenden Story zu unterhalten, nicht mehr, aber auch nicht weniger. „Lift“ bietet ein sympathisches Team, über das man genug erfährt, um eine emotionale Bindung aufzubauen, einen fast unmöglichen Diebstahl und eine Heist-Movie-Handlung, die in weiten Teilen den Film tatsächlich trägt und dabei ohne übertriebene Action und fast gänzlich ohne Gewalt auskommt. Dazu passt eine in Teilen fast rührende Liebesgeschichte und ein Twist, den Fans zwar ein wenig kommen sehen, der aber dennoch Spaß macht.
Vor allem, weil das Ensemble nicht nur gut zusammenpasst, sondern auch von der ersten Szene an eine ebensolche Chemie entwickelt. Kevin Hart nimmt sich trotz Hauptrolle deutlich zurück, bleibt deutlich cooler und ruhiger als in den meisten seiner anderen Filme und lässt seinen Mitspielern genug Raum zum Glänzen. Davon profitiert der ganze Film. Mit Gugu Mbatha-Raw erhält Hart zudem ein ebenfalls stark aufspielendes weibliches Gegengewicht. Auch wenn die eine oder andere Rolle deutlich zu klein ausfällt, speziell Vincent D’Onofrios Charakter hat in der Story kaum etwas zu tun, greifen die Figuren doch so gut ineinander, dass sich „Lift“ von Beginn an zügig durch seine gut 105 Minuten Laufzeit bewegt. Einige wilde Flugmanöver und Kämpfe in einem sich drehenden Flugzeug bringen dazu genug Wow-Momente mit, um auch Actionfans abzuholen.
Nicht genug Luft für 105 Minuten
Leider geht „Lift“ nach einer im doppelten Wortsinn guten Stunde langsam der Sprit aus, und der Einbruch in 10.000 Meter Höhe verliert zwar nicht an Tempo, aber ein wenig an Faszination. Dem insgesamt gelungenen Drehbuch fehlen ein paar Ideen, und so wird ausgerechnet das große Finale zu einem der generischsten Momente des Films – und der Auftritt von Jean Reno von F. Gary Gray leider völlig verschenkt. Ansonsten aber ist die Tonalität gelungen: humorig, aber nicht überdreht, actionreich, aber kein überproduziertes Spektakel. So ist „Lift“ der bislang beste Film, den Kevin Hart für Netflix abgeliefert hat – auf einem derart unterhaltsamen Niveau dürfen gern noch weitere folgen, vielleicht ja sogar ein zweiter Einsatz des Teams von Cyrus.