Rohe Ostern - Keine Panik, nix passiert

Das Rennen um die publikumsträchtigste deutsche Komödie des Jahres 1996 ist eröffnet. Wenn sich die ursprünglich für die RTL 2-Reihe "Die Jungen Wilden" gedrehte Romanze über die ersten drei Wochen rettet, hat sie große Chancen auf einen der vorderen Plätze. In Hof 1995 wurde die mit Witz, Tempo und einem sicheren Gespür fürs richtige Timing inszenierte groteske Geschichte um eine verspätete Liebe so begeistert aufgenommen, daß die Fernsehproduktion einen Kinoverleih fand: der Ausstrahlungstermin wurde verschoben, die Handlung an einigen Stellen leicht gerafft, der brav geratene Soundtrack kräftig aufgepeppt und das Ganze mit entsprechender PR-Power auf der Leinwand positioniert. So hilfreich wie kalkuliert solche Hebammendienste auch sind: Der Reiz der Story, bei der in fast barocker Manier der Tod seine Hand im (Liebes-)Spiel hat, liegt in der lakonischen Verkehrung gängiger Rollenmuster begründet. Am Ende hat nicht der souveräne Gewinner, sondern der schüchterne Verlierer die Nase vorn.