In
der Filmmusik des französischen Komponisten Michel Legrand trat die Musik aus
dem Hintergrund hervor und wurde selbst zum Star. Zusammen mit dem Regisseur
Jacques Demy schuf Legrand eine einzigartige Form des Filmmusicals. Seine
Bandbreite bewies er aber auch als Komponist für Filmemacher wie Orson Welles,
Barbra Streisand oder Clint Eastwood. Ein Nachruf.
Das
Geheimnis guter Filmmusik liegt, so ist oft zu hören, zwischen zwei Extremen.
Auf der einen Seite lässt sich markante, unüberhörbare Musik verorten, die den
Film ganz an sich reißt und am besten in Vor- und Abspännen und dialoglosen
Passagen funktioniert; auf der anderen Seite steht so dezent wie möglich
Begleitmusik, die um den Preis der Beliebigkeit nur sparsam eingesetzt wird und
sich nie störend auf den Ablauf der Handlung auswirkt.
Diesen
Extremen und dem Ideal einer Mischung aus beiden setzte der französische
Komponist Michel Legrand eine
andere Vorstellung entgegen. Sein Ideal war der gänzlich aus Musik bestehende,
quasi in Musik aufgelöste Film: eine endlose Melodie (nicht im Sinne Wagners,
sondern vielmehr den Prinzipien de