Obwohl Volker Schlöndorff
ein erklärter Billy-Wilder-Fan ist, hat er noch nie eine Komödie
gedreht. Warum sich das in seinem langen Leben als Filmemacher so
ergeben hat, verrät er in einem Interview-Buch, das sein Werk seit
„Der junge Törless“ (1966) bis zu „Rückkehr nach Montauk“ (2017) Revue passieren
lässt. Ein Gespräch über Siege und Niederlagen und wie sich sein
Spätwerk runden könnte.
Volker Schlöndorff
ist 80 Jahre alt geworden und blickt zurück. Natürlich auf Erfolge,
danach wird er vom Autor Josef Schnelle gefragt. Auf seinen
fulminanten Einstieg ins Filmemachen 1966 mit „Der junge Törless“.
Und natürlich auf „Die Blechtrommel“,
auf Oskar Matzerath und den „Oscar“ der Academy of Motion Picture
Arts and Sciences. Er blickt auf ein erfülltes Leben mit dem Gefühl
zurück, das Richtige gefunden zu haben. Der Blick auf ihn in diesem
Buch sieht einen „neugierigen, uneitlen, bescheidenen, wachen,
selbstkritischen, freundlichen, erwartungsfrohen“ Mann, den sein
täglicher Trainingslauf durch den Wald fit hält.
Im
Dienst großer Literatur
Volker
Schlöndorff, der Meister der Literaturverfilmung, versteht sich als
Handwerker, dem es um Werktreue geht. Robert Musil, Heinrich von
Kleist, Bertolt Brecht, Heinrich Böll, Marguerite Yourcenar, Günter
Grass, Nicolas Born, Marcel Proust, Arthur Miller, Margaret Atwood,
Max Frisch... Wie kein anderer hat sich Volker Schlöndorff in den
Dienst der großen Literatur gestellt, nicht als genialischer Autor
oder schöpferischer Geist, sondern als Vermittler literarischer
Gedanken. Bin ich überhaupt ein Künstler? hat er einm