Elia Suleiman wurde am 28. Juli 1960 im israelischen
Nazareth geboren. Er ist ein Weltbürger und hat in New York, Paris und Berlin
gelebt. Seine ersten erfolgreichen Kurzfilme entstanden in New York, sein
Spielfilmdebüt „Chronik eines Verschwindens“ (1996), wurde in Venedig mit dem
Preis für den Erstlingsfilm ausgezeichnet. In seinem jüngsten Film „Vom Gießen des Zitronenbaums“ (2019) verlässt ein schweigsamer Filmemacher seine Heimat
Nazareth und sieht sich in Paris und New York mit dem Ausnahmezustand der
globalisierten Welt konfrontiert. Im Interview spricht Suleiman über die
Notwendigkeit, angesichts der Absurditäten der Gegenwart den Humor nicht zu
verlieren. Auch hier spielt der Regisseur selbst die Hauptrolle.
Am Anfang Ihres neuen Films „Vom Gießen des
Zitronenbaums“ zieht eine orthodoxe Weihnachtsprozession durch die Straßen.
Aber sie kommen nicht zu ihrem Ziel, denn das Kirchentor wird von innen von
zwei Männern versperrt. Die Szene ist opulent und großartig inszeniert und hat
einen ganz grotesken Humor. Warum dieser starke Einstieg, auf den Sie im
weiteren Verlauf des Films gar nicht mehr zurückkommen?