„She
has that ... thing“, heißt es in Nicolas Widning Refns artifziellem Horrorthriller
„The Neon Demon“ (2016) über das aufstrebende junge Model Jesse,
das gerade neu in die Stadt Los Angeles gekommen ist, was die arrivierten Schönheiten
um ihren Platz in der Fashionwelt fürchten lässt. Jesse, von Elle Fanning anfangs mit anrührender
Schüchternheit gespielt, ist eine Lichtgestalt in einer vergletscherten Welt,
die von bionischen Körpern, kalten Blicken und blutleeren Sätze regiert wird.
Wenn sie einen Raum betrete, sei es, als gehe mitten im tiefsten Winter die
Sonne auf. Auch das sagt man über das Mädchen mit den gelockten blonden Haaren,
das in den langen, pudrigen Kleidern erst recht wie eine Engelsgestalt aussieht.
Elle
Fanning, 1998 in Georgia geboren, hat selbst in den ödesten Filmen diese so
beschriebene „aufhellende“ Wirkung. Schwer zu ergründen, wie genau sie das macht.
Sie hat eben „that thing“. Ihr Spiel wird entsprechend gerne mit metaphysischen
Begriffen beschrieben: transzendent, transformativ, hypnotisierend, fesselnd
oder auch: „scarily good“.