Die Berliner
Kinolandschaft verfügt über viele geschichtsträchtige Lichtspielhäuser, von
den großen Einzelhäusern der DDR über moderne Multiplex-Kinos bis hin zu Exoten wie
dem Kino in der Kulturbrauerei. Doch die Aussichten auf den Fortbestand dieser
Kulturstätten verfinstern sich zunehmend, zumal Investoren sowie
Politiker ohne klare Agenda agieren. Die letzten traditionellen Kinos bangen um
ihre Existenz und das Publikum den Erhalt der Berliner Kinokultur.
Bis zum Ende der DDR gab es in
Ostberlin drei große Einzelhäuser und Premierenkinos: Das "Kosmos", das
"International" und das "Colosseum". Im "InternationaI" fanden prestigeträchtige
Premieren von Filmen wie "Coming Out" statt, das "Kosmos" war eher auf kommerziell
erfolgreiche Filme aus dem Westen spezialisiert, und das "Colosseum" mitten im Prenzlauer Berg
an der Schönhauser Allee punktete gelegentlich mit kleinen Überraschungen. So
feierten dort mitunter nicht ganz so genehme DEFA-Filme wie "Das Versteck"
von Frank Beyer Premiere
(mit zwei Jahren Verspätung, weil Manfred Krug die DDR 1977 verlassen
hatte); im Frühjahr 1984 konnte man dort auch den ungewöhnlichen
DDR-Jugendfilm