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Gegen den Strom

Freitag, 23.06.2023 11:58

Doku-Porträt der syrischen Sportlerin und Flüchtlingsretterin Sara Mardini - bis 18.6. in der arte-Mediathek

Diskussion

Im August 2015 sorgten die syrischen Sportlerinnen Sara und Yursa Mardini weltweit für Aufsehen, als sie ein Flüchtlingsboot mehrere Stunden lang schwimmend bis nach Lesbos zogen. 2018 kehrte Sara Mardini nach Lesbos zurück, um Flüchtlingen zu helfen, wurde allerdings verhaftet und erst nach Monaten gegen Kaution wieder freigelassen.

Der Dokumentarfilm von Charly Wai Feldman folgt ihr vier Jahre lang beim zermürbenden Warten auf den Prozess, wo sie wegen Menschenschmuggels angeklagt werden soll. Sara Mardini lässt die Filmemacherin sehr nahe an sich heran, gibt Einblicke in ihre Zerrissenheit zwischen Verzweiflung und Kampfeswillen. „Was ist los mit der Welt?“, fragt sie sich einmal. „Ich mache da nicht mit! Menschen vor dem Ertrinken zu retten, kann kein Verbrechen sein.“ Neben aktuellen Bildern streut der Film immer wieder Archiv-Sequenzen mit Flüchtlingen oder von dem verheerenden Brand im Lager Moria ein. Mal ist Sara Mardini bei einem Fotoshooting für Amnesty International zu sehen, mal begleitet sie der Film auf einer Vortragsreise in Jordanien oder beim Einsatz auf einem Rettungsboot vor der italienischen Küste. In der Fülle entsteht ein sehr persönliches Porträt als flammender Appell gegen die Kriminalisierung von Lebensrettern. – Ab 14.

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