© Nero/Everett/Aurimages (Peter Lorre in "M")

Peter Lorre - Hinter der Maske des Bösen

Hommage an den Schauspieler - bis 8.9. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
11. Juni 2024
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Die Rolle des Kindermörders in Fritz Langs Klassiker „M - Eine Stadt sucht einen Mörder“ machte den Schauspieler Peter Lorre (1904-1964) weltberühmt – und wurde ihm zugleich zum Verhängnis. Gerne hätte der talentierte Darsteller auch andere Facetten seines Könnens gezeigt, aber aufgrund des weltweiten Erfolgs seiner Verkörperung des Mörders „M“ wurde er zeit seines Lebens auf ähnliche Rollen festgelegt.

Die Dokumentation gibt Einblicke in die vielschichtige Persönlichkeit des Schauspielers, der die großen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts am eigenen Leib erfahren musste. Denn der Antisemitismus des Dritten Reichs zwang ihn ins Exil in die USA. In Hollywood traf er auf andere Immigranten wie Billy Wilder, Josef von Sternberg und Fritz Lang.

Der österreichisch-ungarische Einwanderer mit dem unverwechselbaren Gesicht wurde Teil der Filmgeschichte und arbeitete mit Größen seiner Zeit wie John Huston und Humphrey Bogart zusammen.

Sein meisterhaftes Spiel verdankt er nicht zuletzt seinem bewegten Privatleben voller Widersprüche, mit Tragik, Komik und Konflikten. Der wegen seiner ausdrucksstarken Augen in Amerika auch als „Master of Menace“ bezeichnete Lorre war aufgrund seiner ausschweifenden Lebensführung gezwungen, auch wenig reizvolle Rollen anzunehmen. Seinen Frust über die eindimensionalen Charaktere, die in Hollywood an der Tagesordnung waren, betäubte er mit Morphium.

Als seine Karriere in den USA zu Ende ging, zog es ihn wieder nach Deutschland, wo er sich einen Traum erfüllte und den Film noir „Der Verlorene" inszenierte, in dem er selbst die Hauptrolle spielte. - Ab 14.

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