Das Lebensgefühl eines jungen Kunststudenten im Jahr wird von Morbidität, Einsamkeit und Schauerromantik bestimmt. Als seine Mutter einen Schlaganfall erleidet, begibt er sich mit mulmigen Gefühlen auf den Weg zu ihr und wird als Anhalter durch mannigfache (imaginierte) Abenteuer geschickt. Grusel nach Stephen King, angefüllt mit Situationen, die reichlich Gelegenheit für Splatter-, Blut- und Ekelsequenzen bieten. Innerhalb des Genres durchaus stimmig, wobei nicht ohne Humor das dauernde Auf und Ab von An- und Entspannung durchexerziert wird. Die nachlässige Ausstattung wird durch ordentliche schauspielerische Leistungen und gutes Timing aufgewogen.
- Ab 16.
Stephen King's Riding the Bullet
- | USA/Deutschland 2004 | 96 Minuten
Regie: Mick Garris
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Filmdaten
- Originaltitel
- RIDING THE BULLET
- Produktionsland
- USA/Deutschland
- Produktionsjahr
- 2004
- Produktionsfirma
- MPCA/Apollo Media/MPCE
- Regie
- Mick Garris
- Buch
- Mick Garris
- Kamera
- Robert New
- Musik
- Nicholas Pike
- Schnitt
- Marshall Harvey
- Darsteller
- Jonathan Jackson (Alan Parker) · David Arquette (George Staub) · Cliff Robertson (Farmer) · Barbara Hershey (Jean Parker) · Erika Christensen (Jessica Hadley)
- Länge
- 96 Minuten
- Kinostart
- -
- Fsk
- ab 16
- Pädagogische Empfehlung
- - Ab 16.
- Externe Links
- IMDb | TMDB | JustWatch
Heimkino
Die Extras umfassen u.a. einen dt. untertitelbaren Audiokommentar des Regisseurs und einen dt. untertitelbaren Audiokommentar des Regisseurs, des Produzenten Joel T. Smith, des Darstellers Jonathan Jackson, des Kameramanns und der Special FX Supervisor Greg Nicotero und Howard Berger sowie ein Storyboard/Film-Vergleich (3 Min.).
Diskussion
Das Tolle am Genrekino ist, dass es seiner ganz eigenen Logik folgen darf. „Strenge“ Genres wie Western oder Suspense-Krimis liefern dafür gute Beispiele. Welcher Wildwest-Liebhaber etwa stört sich an Filmhelden, die eigentlich nichts als Klischee sind? Und welcher Thriller bedarf der Wahrscheinlichkeit, um das Publikum in Atem zu halten? Ähnliches gilt auch für den Horrorfilm: Wie soll der ohne Klischees und Unwahrscheinlichkeiten überhaupt auskommen? Der auf einer Geschichte von Stephen King basierende „Riding The Bullet“ macht da keine Ausnahme. Im Zentrum des 1969 angesiedelten Films steht der junge Kunststudent Alan, der sich, anders als seine Freunde, dem lust- und lebensbejahenden Zeitgeist wenig zugehörig fühlt: Morbidität, Einsamkeit und Schauerromantik bestimmen sein Lebensgefühl. Als seine Mutter einen Schlaganfall erleidet, suchen ihn düstere Visionen und Tagträume heim. Mit mulmigen Gefühlen begibt er sich auf den Weg zu ihr, die eine Tagesreise entfernt im Krankenhaus liegt. wobei er sich mangels Geld zum Trampen gezwungen sieht. In bewährter Slasher-Manier wird Anhalter Alan nun auf einen Trip durch mannigfache (imaginierte) Abenteuer geschickt. Die Nacht bietet die bedrohliche Kulisse, vor der „unverstehbare“ Erwachsene als Gefahrenbringer fungieren. Am immer gleichen Motiv des sich aus dem Dunkeln nähernden Autos entzündet sich die „Teen angst“. Irgendwie komische, perverse und/oder eklige Männer nehmen Alan mit und verwickeln ihn in Situationen, die reichlich Gelegenheit für Splatter-, Blut- und Ekelsequenzen bieten. Der Vollmond steht am Himmel, und auf Friedhof und Schrottplatz tummeln sich Zombies, Spinnen und Wölfe. Stets aufs Neue werden so Situationen geschaffen, die in wildem Gekreische kulminieren, sich letztlich aber als Albtraum oder Hirngespinst erweisen. „Riding The Bullet“ verbindet dies zu einem genremäßig stimmigen Film, in dem nicht ohne Humor das dauernde Auf und Ab von An- und Entspannung durchexerziert wird. Die leider nachlässige Ausstattung – die Sixties sind zu grell, manche Frisuren zu sehr Jetztzeit und Requisiten wie eine japanische Wanduhr schlicht anachronistisch – wird durch ordentliche schauspielerische Leistungen und das gute Timing aufgewogen.
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