Als eine junge Deutsche 1919 am Grab ihres im Krieg gefallenen Verlobten einen trauernden Franzosen entdeckt, führt sie ihn bei den Eltern des Toten ein. Auf ihr Drängen hin malt er ihre aus der Vorkriegszeit resultierende Freundschaft und eine gemeinsam in Paris verbrachte Zeit aus. Die feinen Schilderungen des vor Ort angefeindeten Franzosen wecken bei der Verlobten Gefühle, bis er ein die Verhältnisse umwälzendes Geständnis macht. Mit großer Ruhe und Leichtigkeit entwickelt die Inszenierung eine ebenso schöne wie tieftraurige Geschichte um Schuld, Einsamkeit und heilsame Fiktionen, aber auch um Vergebung und das Vermögen, die Lebensfreude zu entdecken. Fokussiert auf den Schmerz und die Entwicklung einer jungen Frau, der nach einem großen Verlust ein zweiter droht, bricht immer dann Farbe in den Schwarz-Weiß-Film ein, wenn Momente des Glücks und der Kunst auf eine hoffnungsvollere Zukunft deuten. (Teils O.m.d.U.)
- Sehenswert ab 14.
Drama | Frankreich/Deutschland 2016 | 114 Minuten
Regie: François Ozon
Kommentieren
Filmdaten
- Originaltitel
- FRANTZ
- Produktionsland
- Frankreich/Deutschland
- Produktionsjahr
- 2016
- Regie
- François Ozon
- Buch
- François Ozon
- Kamera
- Pascal Marti
- Musik
- Philippe Rombi
- Schnitt
- Laure Gardette
- Darsteller
- Paula Beer (Anna) · Pierre Niney (Adrien Rivoire) · Ernst Stötzner (Dr. Hoffmeister) · Marie Gruber (Magda Hoffmeister) · Johann von Bülow (Kreutz)
- Länge
- 114 Minuten
- Kinostart
- 29.09.2016
- Fsk
- ab 12; f
- Pädagogisches Urteil
- - Sehenswert ab 14.
- Genre
- Drama
François Ozon lotet in einem tiefberührenden Drama aus der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg den heilenden Charakter von Fiktionen aus. Die Hauptdarstellerin Paula Beer wurde für ihre Rolle beim Filmfestival in Venedig 2016 mit dem Marcello-Mastroianni-Award ausgezeichnet.
Diskussion
Filmdienst Plus
Ich habe noch kein Benutzerkonto
Ich habe bereits ein Benutzerkonto
Kommentar verfassen