Kohlrabenschwarz

Das Subgenre „Folk Horror“, das auf Brauchtum, Mythen, Märchen zurückgreift, feiert in den letzten zehn Jahren dank Filmen wie „Midsommar“ oder „The Witch“ wieder fröhliche Urstände. Deutschland hat bisher eher wenig dazu beigetragen, was vor allem der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass Horror generell im Vergleich zu Krimi, Drama und Komödie hierzulande keine so große Rolle spielt – ganz sicher liegt es nicht daran, dass es nicht genug schön-schaurige heimische Folklore gäbe, die sich filmisch verarbeiten ließe. Da ist noch Luft nach oben, haben sich wohl auch die Macher der auf einer Hörspielreihe beruhenden Serie „Kohlrabenschwarz“ gesagt und mit offensichtlich diebischem Spaß angefangen, das Sagen-Schatzkästlein zu öffnen und die Wilde Jagd zu entfesseln.

Quicklebendige bayerische Sagengestalten

Schonmal vom Kraxelmann gehört? Der Percht? Dem blutigen Thomas? Die Hauptfigur der Serie, der ehemalige Polizeipsychologe Stefan Schwab (Michael Kessler), der eigentlich einen Neuanfang will, sich dann aber von einem alten Polizisten-Kollegen doch wieder zu Rate ziehen lässt, ist zu Beginn nicht allzu bewandert, was solche mythischen Figuren angeht. Doch