Action | USA 2023 | Minuten

Regie: Steph Green

Einige Jahre nach dem Erfolg der Rebellen gegen das Imperium fahndet die Jedi-Meisterin Ahsoka Tano nach einem gegnerischen Großadmiral, der die versprengten Kräfte des Imperiums wieder vereinen könnte. Hilfe findet sie bei alten Kampfgefährtinnen. Doch auch zwei abtrünnige Jedi, die zur dunklen Seite übergelaufen sind, jagen hinter einer Karte her, die den Aufenthaltsort des Strategen anzeigen soll. Die „Star Wars“-Serie präsentiert sich als klassisches Science-Fiction-Märchen mit vielen Lichtschwert-Kämpfen, klar in Gut und Böse verteilten Rollen und einer simplen, aber packend inszenierten und ausgeschmückten Geschichte. - Ab 12.
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Filmdaten

Originaltitel
STAR WARS: AHSOKA
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2023
Produktionsfirma
Lucasfilm
Regie
Steph Green · Rick Famuyiwa · Dave Filoni · Jennifer Getzinger · Geeta Vasant Patel
Buch
Dave Filoni
Kamera
Eric Steelberg
Musik
Kevin Kiner
Darsteller
Rosario Dawson (Ahsoka Tano) · Natasha Liu Bordizzo (Sabine Wren) · Wes Chatham (Captain Enoch) · Hayden Christensen (Anakin Skywalker) · Mary Elizabeth Winstead (Hera Syndulla)
Länge
Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 12.
Genre
Action | Fantasy | Science-Fiction | Serie

Eine Serie aus dem „Star Wars“ Universum um eine Jedi-Meisterin, die nach dem Sturz des Imperators den letzten verbliebenen Strategen des Imperiums jagt.

Diskussion

Darauf haben die Fans lange gewartet. Mit Ahsoka Tano (Rosario Dawson) kehrte bereits in „The Mandalorian“ eine lange vermisste Figur auf die Leinwand zurück. In ihrer eigenen Serie kommt die Jedi-Meisterin, die einst Schülerin von Anakin Skywalker war, nun nicht nur als Laserschwertkämpferin zur Geltung, sondern bringt auch weitere vielgeliebte Figuren mit zurück. Denn sowohl Hera Syndulla (Mary Elizabeth Winstead) als auch Sabine Wren (Natasha Liu Bordizzo) stammen aus der Animationsserie „Star Wars Rebels“ (2014-2018). Aus ihr stammt auch der Jedi-Schüler Ezra Bridger (Eman Esfandi), der in den beiden ersten Folgen allerdings nur kurz auftaucht.

Simpel, aber spannend erzählt

Zwei geheimnisvolle Gestalten nähern sich einem Gefängnisschiff der neuen Allianz, die sich als abtrünniger Jedi samt neuer Schülerin entpuppen. Gemeinsam befreien sie eine mächtige Befürworterin des Imperiums. Sie sind auf der Suche nach einer Karte, die den Aufenthaltsort von Großadmiral Thrawn (Lars Mikkelsen) verraten soll; der brillante Stratege ist die letzte Hoffnung des Imperiums, um wieder an die Macht zu gelangen.

Auch Ahsoka ist hinter Thrawn her, allerdings aus entgegengesetzten Gründen. Ihr gelingt es aber als erste, an die Karte zu kommen. Doch die Datenkugel will sich nicht öffnen lassen. Deshalb fragt sie ihre frühere Kampfgefährtin Hera Syndulla um Rat, die Ahsoka zu einer ihrer Schülerinnen, Sabine Wren, schickt. Hinter der sind aber auch schon die Schergen des Imperiums her.

Wer sich hier zum ersten Mal an einer „Star Wars“-Serie versucht, steht in „Ahsoka“ auf verlorenem Posten. Denn der Serienschöpfer Dave Filoni, von dem auch schon die Animationsserie „Star Wars Rebels“ (2014-2018) stammt, setzt darauf, dass die Zuschauer Figuren und Handlungshintergründe kennen, da er die von ihm erdachten Erzählstränge aus der älteren Serie weiterspinnt. Die Grundzüge der ohne Hektik entfalteten Handlung sind allerdings schlicht genug, um sie auch ohne Vorwissen zu verstehen. Viele Andeutungen und Details erschließen sich aber nur langjährigen Fans. Denn „Ahsoka“ denkt nicht daran, eine Zusammenfassung von „Star Wars Rebels“ zu liefern. Das passt zum generellen Kurs, den das Disney-Studio auch bei Marvel-Filmen- und Serien verfolgt, nimmt „Ahsoka“ aber auch ein wenig die Zugänglichkeit.

Als Ausgleich beschenkt die Serie kundige Fans aber mit genau den Dingen, die für viele das „Star Wars“-Universum ausmachen. Schon in den ersten beiden Episoden gibt es spektakuläre Lichtschwert-Kämpfe, und die Abenteuer entfalten sich als Space Opera, in der sich bei aller Buntheit und Vielfalt der Spezies Gut und Böse schön übersichtlich unterscheiden lassen.

Nachdem die Serie „Andor“ die raue, dreckig-realistische Seite des Sternenkriegs ausleuchtete und auch moralische Ambivalenzen zuließ, kommt mit „Ahsoka das Märchenhafte wieder zurück. Trotz eines durchaus dunklen Plots, in dem die gute Seite nach zwei Folgen noch nicht sonderlich glänzen kann, ist „Ahsoka“ heller gehalten und simpler erzählt als „Andor“, was vor allem dem jüngeren Publikum entgegenkommen dürfte.

Eine überzeugende Besetzung

Einen großen Teil des Reizes von „Ahsoka“ macht die gelungene Besetzung aus. Rosario Dawson wurde bei „Star Wars“-Fans schon lange als Idealbesetzung für Ahsoka Tano gehandelt und kann die Mischung aus der ruhig-beherrschten Jedi-Meisterin und der aufbrausenden Kriegerin sehr überzeugend verkörpern. Sie vermag auch den feinen Humor der Rolle auf den Punkt zu bringen. Mary Elizabeth Winstead ist als Anführerin der Rebellen ebenfalls ein Glücksgriff. Ihr Spiel passt sehr gut zur sarkastisch-süffisanten Art ihres Charakters Hera. Und auch Natasha Liu Bordizzo zeigt als dritte Frauenfigur, was in ihr steckt. Zwar übertreibt es David Filoni bei der Einführung ihres Charakters ein wenig mit dem Rebellentum. Aber schon in der zweiten Episode darf die Darstellerin zeigen, dass sie auch Zwischentöne findet, die ihre Figur glaubwürdig machen.

„Ahsoka“ ist „Star Wars“ pur. Die Schurken, allen voran Ray Stevenson als Ex-Jedi, sind so cool und böse, wie man das angesichts des märchenhaft-klassischen Stils der Geschichten erwarten darf. Es gibt jede Menge Science-Fiction-Action, und in Gestalt von Chopper (ebenfalls aus „Star Wars Rebels“) fehlt auch der obligatorische lustige Droide nicht.

Es gelingt den Machern, die Story mit vielen zündenden Ideen spannend zu halten, auch wenn ihr erzählerischer Kern auf einen Bierdeckel passt. Während die dritte Staffel von „The Mandalorian“ lange ohne klares Ziel umhermäanderte, ist „Ahsoka“ von der ersten Szene an klar fokussiert: Die Jagd auf den letzten großen Kopf des Imperiums liefert einen stringenten Spannungsbogen.

Es ist Dave Filoni durchaus zuzutrauen, dass der den gesamten Story-Komplex um „The Mandalorian“, „The Book of Bobba Fett“ und „Ahsoka“ in einigen Jahren in einem Kinofilm zu einem stimmigen Ende bringt. Und das gerade deshalb, weil er dem traditionellen Flügel der „Star Wars“-Fans angehört. Wer hingegen das Risiko schätzte, das Disney mit „Star Wars: Andor“ einging, dürfte sich bei „Ahsoka“ eher unterfordert fühlen.

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