Komödie | USA 2023 | 101 Minuten

Regie: McG

Ein Elternpaar tut sich kurz vor Weihnachten schwer, seine Familie zusammenzuhalten. Doch nach einem mysteriösen Zwischenfall in einem Planetarium wachen die Eltern in den Körpern ihrer Teenager-Kinder auf und umgekehrt; zudem haben das zweijährige Nesthäkchen und der Familienhund ihre Körper getauscht. Das passiert ausgerechnet an einem Tag, an dem alle vor große Aufgaben stehen. Die prominent besetzte Körpertausch-Komödie setzt auf eine flotte Inszenierung und viel Slapstick, bleibt erzählerisch aber arg schematisch, mit stark typisierten Figuren und einer simplen Harmoniebotschaft. - Ab 8.
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Filmdaten

Originaltitel
FAMILY SWITCH
Produktionsland
USA
Produktionsjahr
2023
Produktionsfirma
Grey Matter Prod./Imagine Ent./Linden Ent./Talent One/Wonderland Sound and Vision
Regie
McG
Buch
Adam Sztykiel · Victoria Strouse
Kamera
Marc Spicer
Musik
Pinar Toprak
Schnitt
Brian Scott Olds
Darsteller
Jennifer Garner (Jess Walker) · Ed Helms (Bill Walker) · Emma Myers (CC Walker) · Brady Noon (Wyatt Walker) · Rita Moreno (Angelica)
Länge
101 Minuten
Kinostart
-
Pädagogische Empfehlung
- Ab 8.
Genre
Komödie | Weihnachtsfilm
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Körpertauschkomödie um eine Familie, deren Mitglieder in der Weihnachtszeit durch ein mysteriöses Ereignis für kurze Zeit ihre Körper wechseln.

Diskussion

Sich in andere hineinzuversetzen hat im Kino Tradition –auch im wortwörtlichen Sinne: Körpertauschkomödien sind ein florierendes Untergenre der Verwechslungskomödie, wie etwa die drei „Freaky Friday“-Verfilmungen (1976, 2003 und 2018) und Titel wie „Big“, „30 über Nacht“ oder „Freaky“ belegen. „Family Switch“ zählt zu dieser Filmsorte. Das Drehbuch zu dem Feel-Good-Movie des Regisseurs McG alias Joseph McGinty Nichol haben Adam Sztykiel und Victoria Strouse geschrieben und sich dabei auf den Roman „Bedtime for Mommy“ (2010) der US-Kinderbuchautorin Amy Krouse Rosenthal gestützt. Das Besondere an dem kurzweiligen Stoff ist, dass hier nicht nur einzelne Personen in andere Körper schlüpfen, sondern gleich eine fünfköpfige Familie samt Hund.

Im Körper des anderen

Kurz vor Weihnachten versuchen die Eltern Jess (Jennifer Garner) und Bill (Ed Helms) in bunten Zuckerstangenkostümen, ihre Kinder zum Mitmachen beim traditionellen Familienweihnachtsvideo zu bewegen. Doch die 16-jährige CC (Emma Myers) und der 14-jährige Wyatt (Brady Noon) winken ab; ihr ist das zu peinlich, und er taucht lieber per Virtual-Reality-Brille in digitale Spielwelten ab. Während der zweijährige Miles sich über die Tanzshow der Eltern amüsiert, pinkelt der Familienhund Pickles stoisch neben den Weihnachtsbaum. Die Familie steckt in einer Mini-Krise: Die Erwachsenen wollen an liebgewordenen Traditionen festhalten, die Teenager hingegen ihre eigenen Wege gehen; außerdem fühlen sie sich nicht genügend verstanden.

Als die Walkers auf Drängen von Jess einen Ausflug zu einem Planetarium machen, hört die augenzwinkernde Wahrsagerin Angelica (Rita Moreno) mit, wie die frustrierte CC zu ihrer Mutter sagt: „Du willst nur, dass ich so werde wie du.“ Kurz darauf sorgt die Familie für einen Defekt im Planetarium, in dessen Folge sie von einer mysteriösen Kraft aus dem All getroffen wird. Am nächsten Morgen wacht Jess im Körper von CC auf und umgekehrt, während Bill den Körper von Wyatt übernommen hat. Schlimmer noch: Auch Miles und Pickles haben den Leib gewechselt.

Komplikationen im Überfluss

Doch wie es der arg strapazierte Zufall will, stehen ausgerechnet an diesem Tag für jedes Familienmitglied wichtige Bewährungsproben an. So muss die talentierte Fußballspielerin CC zu einem Spiel, bei dem der Scout der Nationalmannschaft zuschaut, und Jess soll in ihrer Firma ein lukratives Architekturprojekt präsentieren, vor dem ihre Beförderung abhängt. Auf das fleißige, aber unsichere Mathe-Genie Wyatt wartet ein Vorstellungsgespräch für das Yale College, und der erfolglose Musiklehrer Bill soll mit seiner Rockband „Dad or Alive“ auf einer Schulparty auftreten. Zudem hat Miles im Körper des Vierbeiners Reißaus genommen. Es stehen also Komplikationen im Überfluss ins Haus.

„Family Switch“ ist effektive Unterhaltung für die Familie: temporeich inszeniert und prominent gespielt, redselig und harmlos, weitgehend formelhaft und vorhersehbar. Der Einfallsreichtum hält sich dabei in engen Grenzen, die Figuren wirken eher flach und erhalten kaum Entwicklungspotenzial. Im Zuge der märchenhaften Überhöhungen der Geschichte bleibt die Plausibilität mitunter auf der Strecke, wenn etwa ein mächtiger Bauunternehmer nach zwei mehr oder weniger verunglückten Präsentationen von CC/Jess für das ambitionierte Architekturprojekt trotzdem den Zuschlag erteilt.

Flache Witze, tolle Slapstick-Szenen

Während der Dialoghumor meist eher flach ausfällt, sorgen einige Slapstick-Highlights durchaus für Lacher. Etwa wenn das Kleinkind, in dem ein Hund steckt, unglaublich weite Sprünge vollführt und aus dem Hundenapf Wasser schlabbert, oder wenn der Hund, der eigentlich ein Baby ist, aufrecht auf zwei Beinen läuft und sich auf das Baby-Klo setzt.

Aus dem namhaften Ensemble sticht Jennifer Garner als Karrierefrau hervor, die es mit sehr viel Engagement irgendwie schafft, Beruf und Familie zu vereinen. Garner konnte in die Rolle eigene „Body Switch“-Erfahrungen einbringen; schließlich spielte sie in der Komödie „30 über Nacht“ von Regisseur Gary Winick vor fast zwei Jahrzehnten eine 13-jährige Schülerin, die mithilfe eines Wunschpulvers plötzlich ihr Ich als 30-Jährige bewohnt.

Flotte Kurzauftritte absolviert Matthias Schweighöfer, der es als Hundetrainer Rolf nach „Army of the Dead“ und „Army of Thieves“ abermals in einen US-Film geschafft hat. Wenn er gleichzeitig den Vierbeiner und das Kleinkind zu bändigen versucht, lässt Schweighöfer sein komödiantisches Können aufblitzen, etwa als er Pickles (also eigentlich Miles) wunschgemäß Windeln anlegt.

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