Berlin kurz nach der Wende. Die
Hamburgerinnen Rita, Lilian und Roberta haben keine Lust mehr auf die
Hochzeitsparty, zu der sie auf einem Spreedampfer eingeladen sind. Die
Freundinnen gehen von Bord und erkunden die Stadt. Die Mauer ist weg, das unbekannte
Gelände lädt zum Verrücktspielen ein. Pia Frankenbergs Spielfilm „Nie wieder schlafen“ (1992)
passt trefflich in die Retrospektive „Selbstbestimmt. Perspektiven von
Filmemacherinnen“. Rund 50 Kurz- und Langfilme von Frauen stehen auf dem
Programm, das einen Produktionszeitraum von 1968 bis 1999 absteckt. Im jüngsten
Beitrag der Reihe, dem Dokumentarfilm „Mit Haut und Haar“ von Martina Döcker und Crescentia Dünßer, blicken sechs Frauen über 70 auf
ihr persönliches 20. Jahrhundert zurück.
Pia Frankenbergs bislang letzter
Film, da sich die Regisseurin seither auf die Schriftstellerei konzentriert
hat, zählt zu den Trouvaillen des Programms. Expliziter noch als die
bekannteren Titel aus westdeutscher Produktion – Ula Stöckls