Mit dem Blog „Im Affekt“ startet der neue
Siegfried-Kracauer-Stipendiat Till Kadritzke sein Stipendium, mit dem er in den
nächsten Monaten den „politischen Affekten“ des Kinos nachspüren will. Im
ersten Beitrag skizziert er sein Programm, mit dem er in Filmen und andernorts „nach
dem Alltäglichem im Affekt und nach dem Affektiven im Alltag“ fahnden will.
Ein Allgemeinplatz: Im Kino verarbeiten wir nicht bloß Informationen,
sondern werden direkt und unmittelbar mit bewegten Bildern konfrontiert, die
etwas in uns bewegen. Ein Film ist eine Erfahrung, bevor er zum Gegenstand der
Reflexion wird. Damit ist alles und nichts gesagt. Film wirkt im Affekt, so
viel ist klar, aber auch unklar.
Der Begriff des Affekts geistert seit jeher durch Theorien des Films. Doch
spätestens seit dem sogenannten „affective turn“ in den Kulturwissenschaften kommt
man zumindest im akademischen Bereich ka