In dem kammerspielartigen
Drama „Yalda“ (jetzt im Kino) fleht eine junge Frau in einer Reality-Show des
iranischen Fernsehens um Gnade. Sie soll wegen der Tötung ihres Ehemannes
hingerichtet werden. Über ihr Schicksal entscheidet die Tochter des Toten sowie
das Publikum. Inszeniert wurde der Film von dem 1972 geborenen Regisseur Massoud
Bakhshi, der in ironischer Zuspitzung auf
authentische Ereignisse rekurriert, über das Dasein von Frauen in der
iranischen Gesellschaft erzählt und die Macht des Unterhaltungsfernsehens
seziert.
Sie haben als
Dokumentarfilmer angefangen. Inwieweit hat das Ihre Arbeit als
Spielfilmregisseur geprägt?
Massoud Bakhshi: Ja, ich komme aus dem dokumentarischen Bereich und sehe mich immer
noch als Dokumentarfilmer. Das merke ich besonders an Details. Ich will auch in
meinen Spielfilmen authentisch sein. Ich will keine Handlung inszenieren, die
mir nicht glaubwürdig erscheint. Ich habe etwa 12 kurze und mittellange
Dokumentarfilme gemacht; mein erster abendfüllender Dokumentarfilm „Teheran
anar nadarad“ (2007) war innerhalb und außerhalb des Irans sehr erfolgreich.
Dann drehte ich 2012 meinen ersten Spielfilm „