Zeitlupenhaft rieseln im Vorspann Glitzersteine herab,
bis das Bild mit dem geschliffenen Glas angefüllt ist. Glas, keine Diamanten! „Imitation of Life“ (1958), so der Originaltitel des letzten Spielfilms von Douglas Sirk, ist auch eine lakonische Umschreibung der Traumfabrik, für die
der 1897 in Hamburg als Hans Detlef Sierck geborene Regisseur herausragende
Melodramen schuf, bis er sich 1959 aus dem Filmgeschäft zurückzog. Sirk passte
sich den Regeln Hollywoods an, um das System zugleich raffiniert zu
unterlaufen. In seinen besten Filmen hielt er der USA einen Spiegel vor, auch
wenn die zeitgenössische Filmkritik Sirk meist als Konfektionshersteller
verkannte.
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Genau besehen ist der Kitsch etwa in „Imitation of
Life“ gar keiner, zumindest kein der Handlung übergestülpter Kitsch. Vielmehr
entsprechen die Übertreibungen und falschen Tonlagen des Films der
Lebensrealität vor allem einer Hauptfigur: der von Lora Meredith (