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Eine Geschichte des Antisemitismus

Eine vierteilige Doku-Reihe über Ausformungen des Judenhasses in den letzten zwei Jahrtausenden - bis 13.8. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
18. April 2024
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Praktisch jeden Tag werden den Ausformungen pathologischer Feindseligkeit und Hasses auf Juden neue Kapitel hinzugefügt, der neue Anstoß zur Vernichtung Israels durch die Hamas und die Verherrlichung dieser Hassverbrechen in einschlägigen Kreisen sind dabei nur die aktuelle Spitze des Eisbergs. Keine reale oder ausgedachte Krise kommt ohne wiederaufflammenden Antisemitismus aus, daneben ist er aber in vielen Gesellschaften so sehr ins alltägliche Denken integriert, dass es den Tätern oft kaum noch auffällt. Antisemitismus ist komplex, nicht weil er facettenreich wäre, sondern weil er so erschreckend viele Formen annehmen kann: Religiös und säkular, medizinisch, soziologisch und in der Kunst.

Die vier Teile, die arte der „Geschichte des Antisemitismus“ widmet, sind deshalb dem Thema völlig angemessen. Von der ersten Welle antijüdischer Gewalt im 1. Jahrhundert führt der Gang durch zwei Jahrtausende, in denen es immer wieder zu Judenverfolgungen kommt. Sogar die Shoah scheint nur kurz eine Zäsur setzen zu können. Bereits 1946 kommt es wieder zu den ersten Judenpogromen, zum bereits bestehenden Antisemitismus treten perfide neue Ausformungen durch die Holocaust-Leugnung und den Antizionismus dazu. Unter der Leitung des Politikwissenschaftlers Jonathan Hayoun analysiert die Miniserie die Entwicklungen und Hintergründe für antisemitisches Denken, wobei neben den Verfolgungen auch der Widerstand gegen den Antisemitismus – beginnend mit dem Schutz der Juden durch die Karolinger und dem Aufruf des Abts Bernhard von Clairvaux, die Judenverfolgung während der Kreuzzüge zu beenden – thematisiert wird. – Ab 14.

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