Mit über 180 Dokumentarfilmen läuft die „LETsDOK“-Woche bis 17. September bereits in ihrer vierte Auflage. Bundesweit werden an den unterschiedlichsten Orten dokumentarische Filme gezeigt, die für die Vielfalt und Lebendigkeit des Genres stehen. Eine vorbildlich gestaltete Website informiert, welche Filme wo und wann zu sehen sind.
Nachhaltigkeit, Diversity und Demokratieförderung stehen im Zentrum der 4. bundesweiten LETsDOK- Woche vom 11. bis 17. September 2023. Unter dem Motto „#Let’s go green, #Let’s feel real, #Let’s stand up“ präsentiert der Verein zur Förderung der Dokumentarfilmkultur mehr als 330 Filmvorführungen, Filmgespräche, Workshops und Fachveranstaltungen. „Es werden Dokumentarfilme aller Genres, aus unterschiedlichen Jahren, sowohl von etablierten Filmemachern wie auch vom Nachwuchs gezeigt“, erläutert LETsDOK-Geschäftsführerin Petra Hoffman. Dabei gehe es auch darum, die Vielfältigkeit des dokumentarischen Films herauszustellen, sowohl inhaltlich als auch formal.
Besondere Highlights der Dokumentarfilmtage sind eine ganze Reihe von Premieren sowie mehrere Großveranstaltungen. Bei vielen Vorführungen gibt es Filmgespräche mit den Filmschaffenden sowie ihren Protagonisten.
Mit LETsDOK geht das Kino in vielen Regionen dorthin, wo es ursprünglich einmal herkam: auf die Marktplätze in Städten und Dörfern. Es gibt Vorführungen in der U-Bahn-Unterführung am Kölner Ebertplatz, auf dem Flachsmarkt in Duisburg oder im Strandkorbkino in Övelgönnem, in Theatern, auf Hauswänden oder in Programmkinos. Bei vielen Open-Air-Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Ziel der Dokumentarfilmtage ist es, möglichst viele Menschen für das dokumentarische Genre zu begeistern und mit der Fülle unterschiedlichster Stile und Zugänge zur Wirklichkeit bekannt zu machen.
Bekannte Namen und Gesichter
Unter den Filmschaffenden sind auch bekannte Namen, etwa Volker
Schlöndorff mit „Der Waldmacher“ und Pepe Danquart mit seinem
Film „Daniel Richter“. Im Saarland wird „LETsDOK“ mit der Serie
„Kriegsmädchen“ und dem Film „Rocco und seine Brüder“ bereits am
10. September am Osthafen eröffnet. In Hamburg feiert der diesjährige
„Berlinale“-Gewinner „Auf der Adamant“ Premiere im Abaton, in München
steht Regisseur Nicolas Philibert Rede und Antwort; das Münchner
Filmmuseum zeigt eine Retrospektive von Philiberts Arbeiten. In Berlin geht es
mit „Motherland“ und dessen Regisseuren Hanna Badziaka
und Alexander Mihalkovich (ebenfalls schon am 10.9.) los. Und im
„Multi Pop Salon“ in Cottbus feiern gleich zwei Filme ihre Premiere: „Die beachtliche Bergwelt von Cottbus“ von Ralf Schuster sowie „Asche, Holz und Sterne“ von Tom Ehrhardt.
Das Programm von „LETsDOK“ ist extrem vielfältig und dezentral, weshalb die vorbildliche Website für die Dokumentarfilmwoche zur Orientierung fast unentbehrlich ist. Dort findet man nicht nur alle Filme liebevoll vorgestellt, sondern kann über eine interaktive Landkarte auch genau herausfinden, welcher Film wo und wann zu sehen ist. Selbst die Spielorte lassen sich nach Bundesländern sortiert recherchieren, wodurch man beispielsweise auf so exotische Spielorte wie das „Wohnzimmer Kollektiv Alfter“, die „Kinowerkstatt St. Ingbert“ oder die „OGS Hattorf“ aufmerksam wird. Selbst in der „Dorfkneipe Hibbelers“ wird eine Leinwand aufgespannt und ein dezidiert politisches Programm (von „Bigger than us“ bis „Das Kombinat“) gespielt.
In der Woche bis zum 17. September finden auch Masterclasses,
Workshops und Fachveranstaltungen statt. So wird in Frankfurt und Köln gleich
zweimal über das Thema „Künstliche Intelligenz und Dokumentarfilm – Chance oder
Gefahr?“ diskutiert. Es gibt Workshops über Lichteinsatz, Geschichtsthemen,
Arbeitsweisen und Filmmontage, Veranstaltungen zu Filmraritäten über Dada, Punk
und Staatsgewalt. Im Saarland präsentiert das Bundesfestival junger Film vier
ausgewählte Kurzfilme der letzten Festivalausgabe.
Nach Graswurzel-Art
„Die Veranstaltungen, Filmgespräche und Podiumsdiskussionen sind eines der Markenzeichen von LETsDOK“, betont Petra Hoffmann, denn „LETsDOK“ verstehe sich als Graswurzelbewegung. Jeder und jede kann einen Film zeigen, ganz klassisch im Kino, aber auch an einem ungewöhnlichen Ort.
Auch einige Fernsehsender wie arte, der mdr oder der NDR beteiligen sich an der Woche; der BR zeigt am 13. September sogar eine „Lange Nacht des Dokumentarfilms“, mit „Walchensee Forever“ von Janna Ji Wonders, „Krieg im Paradies“ von Max Mönch sowie „Dark Rider – Blindes Vertrauen“ von Eva Küpper.
Alle Infos zum LETsDOK-Programm finden sich gebündelt und klug strukturiert auf der Website der Dokumentarfilmwoche. Interessante Ergänzungen gibt es beim Podcast „LETsDOK - Der Talk zum Dokumentarfilm“.