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Marx kann warten

Der Regisseur Marco Bellocchio porträtiert seinen Zwillingsbruder, der sich vor Jahren umbrachte - bis 31.10. in der arte-Mediathek

Veröffentlicht am
20. Mai 2024
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Der italienische Regisseur Marco Bellocchio setzt sich mit einem Trauma der eigenen Familiengeschichte auseinander, dem Selbstmord seine Zwillingsbruders Camillo im Jahr 1968. Ausgehend von einem Familientreffen im Jahr 2016, versucht Bellocchio, die Sprachlosigkeit unter seiner Verwandtschaft zu brechen. 

Durch Gespräche und mit Hilfe von Archivbildern entsteht nicht nur langsam ein Porträt des Toten, sondern vor allem auch das einer trauernden, von Scham und Schuldgefühlen geprägten Familie. Wie bei einer Therapie versucht Bellocchio zudem, diese Gefühle zu analysieren und etwa mit der katholischen Prägung der Familie in Zusammenhang zu bringen. 

Ein schmerzhaft ehrlicher Film, der trotz des sehr persönlichen Zugriffs viel Grundsätzliches zu sagen hat. - Sehenswert ab 16.

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