Er arbeitete in den 20er Jahren für die kommunistische Prometheus-Film und für Erwin Piscator, für den Evangelischen Preßverband und den Holzarbeiterverband und schuf von László Moholy-Nagy hochgeschätzte Avantgarde-Filme - in den Filmlexika aber sucht man Albrecht Viktor Blum vergeblich, seine Filme sind größtenteils verschollen.
Wann der 1888 im österreichischen Brünn geborene Albrecht Viktor Blum nach Berlin kam, ist nicht bekannt. Zwischen 1918 und 1927 schlug er sich mit Nebenrollen bei Max Reinhardt sowie als Kleindarsteller beim Film durch. Bei der Eröffnung des Kabaretts "Wilde Bühne" am 15 September 1921 stand er aber neben Trude Hesterberg am prominenter Stelle auf dem Programm. Erst 1927, als er neben Curt Oertel und Walter Ruttmann an dem Theaterfilm für Erwin Piscators Inszenierung "Hoppla, wir leben" mitarbeitete - er verantwortete eine Wochenschaumontage - , fand er zu seiner Leidenschaft: der Organisation von dokumentarischem Filmmaterial.
In der Folgezeit arbeitete Blum vor allem als "Bildschneider"; seine Präferenz für eine auf Analogien und Assoziationen beruhende Montagetechnik geht vermutlich auf diese Bekanntschaft mit Ruttmann zurück.