Cannes 25 - Bruchlinien sichtbar machen

Mit der neuen Kleiderordnung kommen die Stars in Cannes noch nicht zurecht. Vor allem der Hang zu Kleiderschleppen erweist sich auf dem Weg zum Palais als echter Stolperstein. Der Wettbewerb hingegen glänzt mit kraftvollen, sehr vielfältigen Beiträgen. Die Premiere von Fatih Akins „Amrum“ wurde mit Beifallsstürmen bedacht, wie das Publikum generell fast enthusiastisch auf die Filme reagiert.

Von Josef Lederle

100 Jahre Columbia. Retro in Hamburg

2024 jährte sich zum 100. Mal die Gründung des Hollywood-Studios Columbia, das sich nach bescheidenen Anfängen an der Spitze des US-Filmgeschäfts etablierte. Columbia wurde unter Studiogründer Harry Cohn zur Vorreiterin bei Screwball-Comedys, Films noirs und der Förderung  junger Talente. Im Jubiläumsjahr lief beim Filmfestival Locarno die Retro „The Lady with the Torch“, ab Mai ist eine Auswahl von 20 Filmen daraus in Hamburg zu sehen. Anlass für eine Würdigung des Studios.

Von Michael Ranze


Cannes 2025 (1): Echte Kinokunst

Das 78. Cannes-Festival ist ungewöhnlich politisch gestartet. Bei der Eröffnungsgala beschwor Robert De Niro das Publikum, sich gegen die Zerstörung der Demokratie zur Wehr zu setzen. Zudem scheint sich das Festival nicht nur oberflächlich, sondern in der Substanz vielfältiger und frauenfreundlicher aufzustellen. Und dann überraschte der Wettbewerb auch noch mit einem echten Highlight: Mascha Schilinskis „In die Sonne schauen“.

Von Josef Lederle


Das Programm des Cannes-Festivals 2025

Endlich sind auch deutsche Filmschaffende wieder in Cannes vertreten. Im Wettbewerb läuft „In die Sonne schauen“ von Mascha Schilinski, „Amrum“ von Fatih Akin ist in der Nebenreihe „Cannes Premiere“ zu sehen, und August Diehl spielt Josef Mengele. Doch auch Cannes-Veteranen wie die belgischen Dardenne-Brüder oder Wes Anderson sind in diesem Jahr erneut dabei. Juliette Binoche steht der Jury vor, und zu den wenigen US-amerikanischen Superstars, die man an der Croisette erwartet, zählt einmal mehr Tom Cruise.

Von Jörg Taszman

Lola mit großem E: Deutscher Filmpreis 2025

Bei der 75. „Lola“-Verleihung dominierte der Olympia-1972-Thriller „September 5“ seine Mitkonkurrenten nach Belieben und fuhr mit neun Auszeichnungen einen Start-Ziel-Sieg ein. Aber auch „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ und andere Filme setzten Akzente bei der Verleihung. Der Versuch, ernste Gesellschaftslage und fröhliche Feierstimmung zusammenzubringen, glückte angesichts der spürbaren Verunsicherung in der Branche und durch die Nachricht vom Tod Margot Friedländers allerdings nur teilweise.

Von Marius Nobach


31. Jüdisches Filmfestival Berlin Brandenburg

Das 31. Jüdische Filmfestival Berlin Brandenburg ist 2025 in die Woche um den 8. Mai gelegt worden, an dem sich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa zum 80. Mal jährt. Das in Berlin und Potsdam stattfindende Festival sucht die ganze Bandbreite des aktuellen jüdischen Filmschaffens zu vermitteln, kommt aber allein schon wegen des Kriegsgedenkens nicht um die Historie herum. Dabei widmen sich Filme und Filmgespräche insbesondere der Erinnerungskultur und der Kontinuität von Antisemitismus.

Von Clara Engelien


Suche als Statement: Die Kurzfilmtage Oberhausen 2025

Die 71. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen waren die erste Festivalausgabe unter der Leitung von Madeleine Bernstorff und Susannah Pollheim. Auffallend war ein starker Fokus auf die Film- und Festivalgeschichte. So boten eine Reihe zu Kurzfilmen aus der DDR, die seinerzeit in Oberhausen liefen (oder gerade nicht), und ein Programm mit Omnibusfilmen spannende Entdeckungen. Teils auch mit überraschend unmittelbarem Anschluss an die Gegenwart.

Von Esther Buss

Berliner Arsenal-Kino würdigt Vittorio De Sica

Das Berliner Kino Arsenal bespielt derzeit mit seinen Filmretrospektiven wechselnde Spielstätten. Das tut dem Ehrgeiz des Programms aber keinen Abbruch. Im Mai 2025 würdigt das Arsenal den italienischen Regisseur Vittorio De Sica mit einer Filmreihe. Diese umfasst acht seiner Regiearbeiten zwischen „Schuhputzer“ (1946) und „Der Garten der Finzi Contini“ (1971) sowie fünf Filme, in denen er als Schauspieler für andere Filmemacher vor die Kamera trat.

Von Marius Nobach