Ihre Leinwandpräsenz war immer
größer als das Exoten-Stereotyp: Die 1905 geborene
US-Schauspielerin war der erste Hollywoodstar mit asiatischen Wurzeln. Obwohl
die Rollen, die ihr angeboten wurden, immer wieder exotistische
Projektionen spiegelten und von rassistischen Klischees geprägt waren,
faszinieren ihre Auftritte auch heute noch. Das beweist aktuell eine Filmreihe im Berliner
Kino Arsenal.
„Anna
May Wong – der Name klingt farbig gerändert, markig und leicht wie die winzigen
Stäbchen es sind, die in einer Schale Tee sich zu mundvollen duftlosen Blüten
entfalten.“ So beginnt Walter Benjamin seinen kurzen Text „Gespräch mit Anna
May Wong. Eine Chinoiserie aus dem alten Westen“, der 1928 aus einem Interview
mit der soeben in Berlin eingetroffenen Schauspielerin hervorging. Wong, die als erste
amerikanische Schauspielerin chinesische