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Nominierungen Preis der deutschen Filmkritik 2023

Die Nominierungen für den Preis der deutschen Filmkritik 2023 stehen fest. „Roter Himmel“, „Die Theorie von Allem“, „Sonne und Beton“ und „Music“ sind die Favoriten

Veröffentlicht am
27. Januar 2024
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Christian Petzolds „Roter Himmel“ und „Die Theorie von Allem“ von Timm Kröger führen mit jeweils fünf Platzierungen die Nominierungsliste für den Preis der deutschen Filmkritik an. Insgesamt spiegeln die 24 nominierten Filme plus je drei Filme für Kurz- und Experimentalfim ein filmisch außergewöhnlich interessantes und vielfältiges Jahr wider, das beim Publikumszuspruch allerdings noch zu wünschen übrig ließ.


Im Jahr 2023 kam der Kinobetrieb nach den harten Corona-Jahren wieder im Fahrt, auch wenn das Publikum nur zum Teil und eher zögerlich zurückkehrte. Doch gerade beim deutschen Film gab es erstaunlich viel Höhepunkte. 21 Spiel- und Dokumentarfilme sowie je drei Kinder-, Experimental- und Kurzfilme, die im Kalenderjahr 2023 in die deutschen Kinos kamen oder Festivalpremiere feierten, haben es in die engere Wahl der Nominierten für den Preis der deutschen Filmkritik geschafft.

Mit jeweils fünf Nominierungen führen Christian Petzolds „Roter Himmel“ und Timm Krögers „Die Theorie von Allem“ die Nominierungsliste an. Dahinter folgen „Music“ von Angela Schanelec und „Sonne und Beton“ von David Wnendt mit jeweils vier Nominierungen. „Piaffe“ von Ann Oren und „Alaska“ von Max Gleschinski wurden je dreimal nominiert. In der Kategorie für beste Bildgestaltung erhielt mit „Miyama, Kyoto Prefecture“ von Rainer Komers auch ein Dokumentarfilm eine Nominierung. Zu den Nominierten als Bester Dokumentarfilm gehören unter anderem „Jeder schreibt für sich allein“ von Dominik Graf und Felix von Boehm, „Life is not a competition, but I am winning“ von Julia Fuhr Mann und „Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“ von Sergei Loznitsa.

Weitere Nominierungen gehen unter anderem an Spielfilme von Helena Wittmann und Ilker Çatak sowie an drei Debütfilme, die je zwei Nominierungen erhalten. Für die Schauspielpreise wurden unter anderem Sandra Hüller, Susanne Wolff, Thomas Schubert und Christina Große nominiert. Die Nominierungen für Spielfilme verteilen sich auf 15 Filme. Sie bilden damit ein diverses Spektrum an Ästhetiken, Geschichten, weltanschaulichen wie politischen Perspektiven ab.

In den Kategorien Bester Kinderfilm, Bester Kurzfilm und Bester Experimentalfilm sind jeweils drei Filme nominiert. Darunter befinden sich etwa neue Filme von Johannes Honsell, Stefan Westerwelle, Marion Kellmann und Azin Feizabadi.

Der Preis der deutschen Filmkritik wird seit über 60 Jahren vom Verband der deutschen Filmkritik verliehen und ist der einzige deutsche Filmpreis, der ausschließlich von Kritikerinnen und Kritikern vergeben wird. Er richtet sich weder nach wirtschaftlichen, regionalen noch politischen Kriterien, sondern ausschließlich nach künstlerischen. Der Preis wird in 12 Kategorien an deutsche Filme vergeben, die im vorhergehenden Kalenderjahr in den Kinos oder auf Festivals zu sehen waren.

Die Preise 2023 werden in Anwesenheit vieler Nominierter während der Berlinale verliehen. Die Verleihung findet am Sonntag, 18. Februar, um 15 Uhr in der Akademie der Künste in Berlin statt.


Nominierungen für den Preis der deutschen Filmkritik 2023


Bester Spielfilm

Music“ von Angela Schanelec

Piaffe“ von Ann Oren

Roter Himmel“ von Christian Petzold

Sonne und Beton“ von David Wnendt

Die Theorie von Allem“ von Timm Kröger


Bestes Spielfilmdebüt

Bulldog“ von André Szardenings

Drifter“ von Hannes Hirsch

Falling into Place“ von Aylin Tezel

Letzter Abend“ von Lukas Nathrath

Piaffe“ von Ann Oren


Beste Schauspielerin

Simone Bucio in „Piaffe

Christina Große in „Alaska

Sandra Hüller in „Sisi & Ich

Bayan Layla in „Elaha

Susanne Wolff in „Sisi & Ich


Bester Schauspieler

Gottfried Breitfuss in „Die Theorie von Allem

Lorenz Hochhuth in „Drifter

Karsten Mielke in „Alaska

Julius Nitschkoff in Bulldog

Thomas Schubert in „Roter Himmel


Bestes Drehbuch

Johannes Duncker, Ilker Çatak für „Das Lehrerzimmer

Timm Kröger, Roderick Warich für „Die Theorie von Allem

Christian Petzold für „Roter Himmel

Angela Schanelec für „Music

David Wnendt, Felix Lobrecht für „Sonne und Beton


Beste Bildgestaltung

Helena Wittmann für „Human Flowers of Flesh

Roland Stuprich für „Die Theorie von Allem

Jean-Pierre Meyer-Gehrke für „Alaska

Hans Fromm für „Roter Himmel

Rainer Komers für „Miyama, Kyoto Prefecture


Beste Montage

Andreas Wodraschke für „Sonne und Beton

Angela Schanelec für „Music

Helena Wittmann fürHuman Flowers of Flesh

Silke Olthoff für Letzter Abend

Bettina Böhler für „Roter Himmel


Beste Musik

Marvin Miller für „Das Lehrerzimmer

Diego Ramos Rodríguez für „Die Theorie von Allem

Kangding Ray für „Wann kommst du meine Wunden küssen

Enis Rotthoff, Konstantin Scherer für „Sonne und Beton

Doug Tielli, Aliocha Schneider für „Music


Bester Dokumentarfilm

Für immer“ von Pia Lenz

Jeder schreibt für sich allein“ von Dominik Graf, Felix von Boehm

„Landshaft“ von Daniel Kötter

Life is not a competition, but I am winning“ von Julia Fuhr Mann

Luftkrieg – Die Naturgeschichte der Zerstörung“ von Sergei Loznitsa


Bester Kinderfilm

Checker Tobi und die Reise zu den fliegenden Flüssen“ von Johannes Honsell

Himbeeren mit Senf“ von Ruth Olshan

Kannawoniwasein!“ von Stefan Westerwelle


Bester Kurzfilm

„Baigal Nuur - Lake Baikal“ von Alisi Telengut

„Ralentir la Chute“ von Camille Tricaud, Franziska Unger

„Slimane“ von Carlos Pereira


Bester Experimentalfilm

„The early rains which wash away the chaff before the spring rains“ von Heiko-Thandeka Ncube

„...und der Sünder bereut“ von Marion Kellmann

Shadowless: In Transit“ von Azin Feizabadi


Jurymitglieder für den Preis der deutschen Filmkritik 2023 waren für die Kategorien Spielfilm und Einzelleistungen Patrick Heidmann, Daniel Kothenschulte, Christoph Petersen, Britta Schmeis und Bettina Schuler. Für Kurz- und Experimentalfilm: Lucas Barwenczik, Nino Klingler, Teresa Vena. Dokumentarfilm: Malik Berkati, Dunja Bialas, Barbara Lorey de Lacharrière. Für Kinderfilm: Katrin Hoffmann, Verena Schmöller, Holger Twele.

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