In den Kritikerspiegeln liegt Pedro Almodovars autobiografisch angehauchtes
Drama „Leid und Herrlichkeit“ (ab 25. Juli im Kino) ganz vorne; die
melancholischen Erinnerungen eines gealterten Regisseurs rührten die Herzen der
Kritiker. Auf weniger Gegenliebe stößt „A Hidden Life“ von Terrence Malick über
den von den Nazis hingerichteten Franz Jägerstätter; viel Applaus gibt es
dagegen für Genrefilme wie „The Goose Lake“ von Diao Yinan oder „La Gomera“ von
Corneliu Porumboiu.
„Meine Kindheit roch nach Pisse“, erinnert sich Pedro Almodóvars Alter Ego Salvo (Antonio Banderas) an die Jahre, als er mit seiner Mutter (Penélope Cruz) in der Provinz
aufwuchs, wo ihn im Freilichtkino immer ein dringendes Bedürfnis überkam, wenn
auf der Leinwand Wasser floss. Jetzt sitzt er in der Eingangsszene von „Leid und Herrlichkeit“ in einem Schwimmbecken unter Wasser und weiß nicht,
was er mit seinem von Krankheiten und einer tiefen Depression überschatteten
Leben anfangen soll. Als ihm die Luft ausgeht, taucht er auf, bildli