Ist es politisch fahrlässig,
wenn ein Dokumentarfilm wie „Lord of the Toys“, der rechtsradikale Youtuber
porträtiert, eine klare Positionierung gegenüber seinen Protagonisten missen lässt?
Im Rahmen des Dokfestivals Leipzig ging ein Symposium der Frage nach, wieviel Haltung
man Dokumentarfilmen über politische Themen abverlangen kann oder muss.
„,Notre Nazi‘
hatte auf den Filmfestspielen in Venedig 1984 Premiere. Nach den ersten
Vorführungen wurde ich am Kinoausgang verprügelt.“ Die Nüchternheit, mit der Thomas Harlan die Publikumsreaktionen auf seinen Film über den
Kriegsverbrecher Alfred Filbert rekapituliert, ist beeindruckend.
Anfang der 1990er-Jahre begleitete
Thomas Heise mit dem Auftrag, „Rechte zu filmen“, jugendliche
Neonazis in Halle-Neustadt. Aus einem Gespräch über Zahnschmerzen mit einem
Protagonisten in einem rechten Jugendclub in Halle-Neustadt wird „Stau – Jetzt geht‘s los“, einer der besten Filme über rechte Jugendliche in
den Baseballschläger-Jahren. Nach dem Kinostart im Herbst 1992 wurden
Vorführungen von „Stau“ wiederholt gestört. Heise filmte die Ausschreitunge