Wen die Herkunft zur Hauptfigur bestimmt hat,
kann sich auf ein fantastisches Leben einstellen, voller intensiver
Glücksmomente und hochemotionaler Erfahrungen. Prädestinierte Nebenfiguren
haben es daneben ungleich schwieriger, aus dem farblosen Dasein im Hintergrund
etwas Positives zu machen, und diejenigen mit offensichtlichen Mängeln im
Auftreten stehen noch einmal weitaus tiefer und krebsen als Ausgestoßene am
Rande der Gesellschaft herum. Diese Konstellation, die eine Metapher für
soziologische Befunde sein könnte, ist in der satirischen Komödie „The Ordinaries“ auf bestechende Weise wörtlich genommen worden: In der von Regisseurin
Sophie Linnenbaum in ihrem Hochschul-Abschlussfilm an der Filmuniversität
Babelsberg erdachten Welt leben die Menschen unterteilt in Hauptfiguren,
Nebenfiguren und Outtakes, die Vorurteile gegenüber den unteren Klassen sind
groß und die Grenzen streng, wenn auch nicht undurchlässig.
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