© Pandora Film (Karl Baumgartner, Jim Jarmusch)

Hommage an Karl Baumgartner

Das Lichter-Festival ehrt Karl Baumgartner mit einer Filmreihe anlässlich seines zehnjährigen Todestages

Veröffentlicht am
11. April 2024
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Vor zehn Jahren starb der aus Südtirol stammende Filmproduzent und Filmverleiher Karl Baumgartner, der sich mit seiner Produktions- und Verleihfirma Pandora Film für das Arthouse- und Weltkino starkgemacht hatte. Das Lichter Filmfestival in Frankfurt widmet ihm jetzt eine Hommage.


Das Lichter Filmfestival in Frankfurt (16.-21.4.2024) ehrt in diesem Jahr eine der bedeutendsten Produzentenpersönlichkeit des deutschen Filmschaffens: Karl Baumgartner (1949-2014), der als Filmemacher, Produzent, Verleiher und Kulturschaffender der Stadt und der Region Frankfurt zutiefst verbunden war. Nach Anfängen im Frankfurter Kollektiv „Harmonie“ gründete er 1982 zusammen mit Reinhard Brundig den Filmverleih „Pandora Film“, mit der er unter anderem die Filme von Aki Kaurismäki, Jim Jarmusch, Kim Ki-duk oder Sally Potter in Deutschland bekannt machte. Sein großes Interesse für den europäischen und besonders den osteuropäischen Film ermöglichte viele Filmprojekte, die ihre Erfolge dem guten Gespür von „Baumi“ verdankten. Nicht zuletzt lebte er jedoch für das Weltkino: Er suchte überall nach guten Geschichten, die er mit anderen teilen konnte. Baumgartner verstand sich darauf, das Kino als interkulturellen Erfahrungsraum zu etablieren.

Das Lichter-Programm „Baumi 10 Years – Eine Hommage“ umfasst acht Filmvorführungen in den Frankfurter Festivalkinos und eine Sondervorführung im Murnau-Filmtheater in Wiesbaden. Es wird von einer Video- und Soundinstallation im Festivalzentrum begleitet, in der Baumgartner in dem Kurzfilm „Favola in Quattro Tempi“ (1967) in jungen Jahren zu sehen ist. In der zugehörigen Soundinstallation sind Briefe zu hören, kleine Zeitdokumente, die wie Liebesgeschichten aus einem anderen Universum klingen. So hat Jane Campion einen Brief geschickt, und Leos Carax einen neuen Kurzfilm, der innerhalb der Hommage seine Weltpremiere erlebt.

Momentaufnahmen aus einem bewegten Leben: Karl Baumgartner (Lichter Filmfestival)
Momentaufnahmen aus einem bewegten Leben: Karl Baumgartner (© Lichter Filmfestival)

Zu sehen sind die Filme „Nomaden der Lüfte - Das Geheimnis der Zugvögel“ von Jacques Perrin (19. April, 14:30 Uhr, und 21. April, 15 Uhr, Kino des DFF), „Dead Man“ von Jim Jarmusch (19. April, 20:15 Uhr, Murnau Filmtheater), „Ghost Dog - Der Weg des Samurai“ von Jim Jarmusch (19. April, 21:45 Uhr, Kino des DFF), „Wo ist das Haus meines Freundes?“ von Abbas Kiarostami (20. April, 16 Uhr, Kino des DFF), „Das Leben der Bohème“ von Aki Kaurismäki (20. April, 18 Uhr, Orfeos Erben), „Ein Engel an meiner Tafel“ von Jane Campion (20. April, 20:15 Uhr, Orfeos Erben), „Das Mädchen aus der Streichholzfabrik“ von Aki Kaurismäki (21. April, 14 Uhr, Harmonie Filmtheater) und „Holy Motors“ von Leos Carax (21. April, 20 Uhr, Mal Seh’n Kino).

Weitere Informationen zur Karl-Baumi-Baumgartner-Hommage findet sich auf der Website des Lichter-Festivals.

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