Die purpurnen Flüsse

Holger Schoppmeier | 30.10.2023

„Die Dunkelheit, die sein Herz gefangen hielt, vermochte keine Sonne zu durchdringen“ mit diesen Worten endet der Roman DIE PURPURNEN FLÜSSE. Die Deutsche Filmbewertungsstelle FBW in Wiesbaden verlieh dem gleichnamigen Film (Kinostart 19.04.2001) das Prädikat „besonders wertvoll“. Bruno Coulais komponierte einen großartig düsteren Soundtrack, dessen einprägsame Tonalität gleich von Beginn der Eröffnungsszene an fesselt. Der Ausnahmeschauspieler Jean Reno erinnert mich in seiner Rolle als ein für die Pariser Kriminalpolizei arbeitender Spezialist Pierre Niémans mit seinem gezeigten Verhalten hier doch ziemlich nahe an dem eines John Wayne ;-) Lässige Oneliner Niémans wie z. B. "ich bin die Mannschaft" (auf die Forderung eines örtlichen Polizeibeamten, er habe bei der Pariser Kriminalpolizei doch eine Mannschaft zur Durchführung der Ermittlungen in dem Mordfall bestellt), oder auf dessen weitere Aussage "so einen wie Sie haben wir hier noch nie gebraucht" als Antwort nur ein lakonisches "seien Sie froh" sowie eine manchmal derb-vulgäre Wortwahl, die z. T. der Zäsur zum Opfer fiel, lockern die teilweise enorme Anspannung während des Films wohltuend auf. "Gesunder Geist...in einem gesunden Körper... genau wie hier auf der Universität." "Wir sind die Herren, wir sind die Sklaven, wir sind überall, wir sind nirgends, wir beherrschen die purpurnen Flüsse!"