Kirchliches Filmfestival Recklinghausen

Die zehnte Festivalausgabe präsentiert „unbequeme“ Filme

Veröffentlicht am
05. Juli 2019
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In seiner zehnten Ausgabe bietet das Festival vom 20. bis 24.3.2019 einmal mehr engagiertes Kino quer durch die Genres. Mit dem Hauptpreis des Festivals wird der Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons“ geehrt; Wim Wenders bekommt einen Ehrenpreis.

Die österreichische Komödie „Womit haben wir das verdient“ über einen innerfamiliären Culture Clash eröffnet am 20. März die zehnte Ausgabe des kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen. Regisseurin Eva Spreitzhofer, in deren Film eine zum Islam konvertierte Tochter aus gutbürgerlichem Hause den Alltag ihrer durch und durch säkularen Familie auf den Kopf stellt und deren Wertesystem herausfordert, wird zur Präsentation in Recklinghausen zu Gast sein.

Auch in seiner Jubiläumsausgabe präsentiert das Festival Filme quer durch die Genres – Dokumentarisches wie Fiktionales, Ernstes wie Komisches, Kurz- wie Langfilme, Filme für junges und für altes Publikum – die sich engagiert mit gesellschaftlichen und ethischen Themen befassen: „Unbequeme Filme, die dort hinschauen, wo es weh tut und unangenehm ist – und die zeigen, dass Menschlichkeit, Solidarität und Humanität für ein gelungenes Leben gebraucht werden“, wie es in der Ankündigung des Festivals heißt. Dazu gehört zum Beispiel das Drama „Utøya 22. Juli“, das den Opfern des Anschlags auf ein Jugendcamp auf der norwegischen Insel ein erschütterndes Denkmal setzt, das französische Familiendrama „Das Haus am Meer“, das vorletztes Jahr beim Filmfestival in Venedig mit dem Preis der katholischen Jury geehrt wurde, und der Dokumentarfilm #FemalePleasure, der um den Zusammenhang von Religion und Misogynie kreist.


Eröffnungsfilm: "Womit haben wir das verdient?"
Eröffnungsfilm: "Womit haben wir das verdient?"

Insgesamt 18 Arbeiten sind zu sehen, und einmal mehr sind dazu zahlreiche Filmemacher geladen, die nach den Screenings für Publikumsgespräche bereitstehen. Unter ihnen ist zum Beispiel der britische Regisseur Simon Hunter, dessen Tragikomödie „Edie – Für Träume ist es nie zu spät“ schon am 21. März beim Festival zu sehen ist und am 23. Mai in den deutschen Kinos läuft. Ebenfalls zu Gast sein wird Regisseur Wim Wenders, der mit einem Ehrenpreis des Festivals geehrt wird. Die Auszeichnung, die angesichts des zehnjährigen Jubiläums neu eingeführt wurde, würdige „sein facettenreiches Werk, das den Menschen und die Menschlichkeit in den Vordergrund rückt. Sein aktuelles filmisches Porträt ‚Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes‘ ist zugleich ein starkes Plädoyer für Umwelt- und Klimaschutz, Ethik und Nächstenliebe sowie Gerechtigkeit und Solidarität“, so Julia Borries und Marc Gutzeit vom Arbeitskreis Kirche & Kino des Evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen und des Katholischen Kreisdekanats Recklinghausen, der das Kirchliche Filmfestival veranstaltet.


Wird am 24.3. anlässlich der Verleihung eines Ehrenpreises an Wim Wenders gezeigt: "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes"
Wird am 24.3. anlässlich der Verleihung eines Ehrenpreises an Wim Wenders gezeigt: "Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes"

Mit dem Hauptpreis des Festivals, demÖkumenischen Filmpreis, wird der herausragende Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons“ geehrt, der seit Donnerstag in den Kinos läuft und in dem Regisseur Talal Derki Binnenansichten des Alltags einer islamistischen Familie liefert, in der der Vater seine Söhne für den Dschihad drillt. Produzent Tobias N. Siebert wird die Auszeichnung am 23. März entgegennehmen. Der „Grüne Zweig“, die von der Kinderjury des Festivals vergebene Auszeichnung für einen Kinderfilm, geht an den Film „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“ und wird von Hauptdarsteller Tobi Krell entgegengenommen.


Hauptpreisträger: "Of Fathers and Sons"
Hauptpreisträger: "Of Fathers and Sons"

Mehr Infos zum Festival: www.kirchliches-filmfestival.de


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