Zwischen Satire und Experiment

Die Arbeiten des Kölner Filmemachers Christoph Böll lassen sich nur schwer über einen Kamm scheren. Er begann mit Super-8-Experimenten, drehte dann satirische Spielfilme, entdeckt später das Dokumentarische. Sein Werk kreist um sinnliches Erleben und schreckt dank einer informellen Filmästhetik auch vor sakralen Momenten nicht zurück.

Von Peter Kremski

Experimente im kirchlichen Raum

Der Filmemacher Christoph Böll entstammt einer Familie, die sich selbst dem rheinischen Katholizismus zurechnet. Sein Großvater war Holzbildhauer, der Altäre und Kommunionbänke schnitzte. Sein Vater schrieb ein Buch über die Geschichte der Familie und ihres Glaubens. Und sein Onkel war der Schriftsteller Heinrich Böll. Die katholische Prägung spiegelt sich auch im Werk von Christoph Böll, der seit einigen Jahren auch dezidiert kirchenthematische Filme dreht.

Das Gespräch führte Peter Kremski

Die Ankunft der Fremden

In Denis Villeneuves Science-Fiction-Film „Arrival“ werden sämtliche Klischees des „Alien Invasion“-Genres bei Seite geschoben: Im behutsamen Versuch zweier Wissenschaftler, die Absichten von Lebewesen aus dem All herauszufinden, greift das Drama über die Kommunikation mit dem Fremden subtil auch theologische Motivkreise um die Sprachverwirrung und die Sehnsucht nach einer friedvollen Gemeinschaft auf.

Von Matthias Wörther

Kirchliches Filmfestival Recklinghausen

In seiner zehnten Ausgabe bietet das Festival vom 20. bis 24.3.2019 einmal mehr engagiertes Kino quer durch die Genres. Mit dem Hauptpreis des Festivals wird der Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons“ geehrt; Wim Wenders bekommt einen Ehrenpreis.

Die Wege des Herrn

Die Wege des Herrn sind bekanntlich unergründlich. Die gleichnamige dänische Serie lotet Gottes Pfade und die menschliche Suche nach dem Sinn des Daseins am Beispiel einer protestantischen Pfarrersfamilie aus.

Von Katharina Zeckau

Gott und Mensch im Spiegel der Jesusfilme

Sind filmische Versuche, sich der Gestalt Jesus Christus anzunähern, von vornherein zum Scheitern verurteilt? Der Theologe Matthias Wörther verortet die Frage in den historischen Entwicklungen des Jesusbildes und sieht in der Vielfalt der filmischen Jesus-Figuren ein großes Plus.

Von Matthias Wörther

Ein Film über Edith Stein

„A Rose in Winter“ zeichnet ein Porträt der jüdischen Philosophin, die zum Katholizismus konvertierte und als Karmelitin von den Nazis in Auschwitz ermordet wurde.

Barbara Miller über ihren Film „#Female Pleasure“

Sexismus und Machtmissbrauch, wie sie in der #MeToo-Debatte diskutiert wurden, wurzeln in der Idee, dass Frauen weniger wert sind als Männer, dass ihr Körper sündhaft und die weibliche Sexualität des Teufels sei. Das hat viel mit Religion zu tun, wie der Dokumentarfilm „#Female Pleasure“ eindringlich vor Augen führt. Ein Gespräch mit der Filmemacherin Barbara Miller über Macht, Herrschaft und die männliche Angst vor dem Leben. Von Irene Genhart

Ignatius von Loyola

Ein biografischer Film über Ignatius von Loyola, den Gründer des Jesuitenordens. Der Film konzentriert sich auf dessen Werdegang als junger Mann und versucht ihn als Mensch in all seinen Widersprüchen zu zeigen.
Seit 6.9. auf DVD/BD

The Devil and Father Amorth

Ein Dokumentarfilm über die Praxis des Exorzismus in der katholischen Kirche, festgemacht am Beispiel eines römischen Priesters: Regisseur William Friedkin, der einst mit „Der Exorzist“ (1973) Kinogeschichte schrieb, begleitet den Exorzisten Gabriele Amorth bei einem seiner Rituale.
Seit 23.7. bei Netflix

Franz von Assisi und seine Brüder

Wenn Ideale auf eine feindliche Realität treffen: Ein Historienfilm um die Gründung des Franziskanerordens Anfang des 13. Jahrhunderts, u.a. mit Elio Germano und Alba Rohrwacher.

Seit 4.7. auf DVD/BD