Kino gegen den Stream (I) - Zurück ins Kino?

Das Kino ist zurück. Aber ist es noch dasselbe? Kann man etwas, das rund 125 Jahre lang allgegenwärtig war, so einfach aus- und wieder anschalten wie eine Projektorlampe? Und sind wir diesem Kino noch dasselbe Publikum? Zum Start der Essayreihe „Kino gegen den Stream“ blickt der Siegfried-Kracauer-Stipendiat Daniel Kothenschulte auf die Chancen des Kinos nach dem Wegfall der Pandemie-Beschränkungen.

Von Daniel Kothenschulte

Kinomuseum-Blog (1) - Die Toten auf der Treppe in Odessa

Zum Auftakt des neuen Siegfried-Kracauer-Blogs „Kinomuseum“ erinnert sich Daniel Kothenschulte an seinen Besuch der berühmten Freitreppe in Odessa und denkt über die erstaunliche Kraft des Kinos nach, existierende Orte und die mit ihnen verbundenen Katastrophen in Denkmäler zu verwandeln.

Von Daniel Kothenschulte

Das Kino, die Wirklichkeit und ich (VI): Rückkehr und Verschwinden

Der französische Filmemacher Jean Eustache griff in seinen autobiografischen Werken das eigene Leben auf, setzte sich aber radikal von den Konventionen biografischen Erzählens ab. Vor dem Hintergrund aktueller literarischer Autofiktion lässt sich Eustaches Oeuvre als filmisches Wagnis neu verstehen.

Von Esther Buss

Aus der ersten Person #23: „Mon voyage d’hiver“ (2003) von Vincent Dieutre

In den autofiktionalen Filmen des Franzosen Vincent Dieutre sind das Ich und die Welt stets aufeinander bezogen, geradezu durchlässig füreinander. So reist in „Mon voyage d’hiver“ ein Mann mit seinem Patenkind durch Deutschland, mit Schuberts „Winterreise“ und den Gedichten von Bachmann und Brecht im Gepäck. In ihrem Kracauer-Blog folgt Esther Buss Dieutres Spuren, auf denen das Persönliche wie selbstverständlich vom Kollektiven durchdrungen ist.

Das Kino, die Wirklichkeit und ich (V): Unzuverlässige Bilder

Kann man mit der filmischen Apparatur, mit Kamera, Tongerät und Projektion, zu autobiografischer Wahrheit vorstoßen? Seit Jim McBrides fingiertem Filmtagebuch „David Holzman’s Diary“ (1967) wird darüber lebhaft diskutiert, auch aus dezidiert weiblicher Perspektive.

Von Esther Buss

Aus der ersten Person #22: „Present.Perfect.“ (2019) von Shengze Zhu

Die chinesische Regisseurin Shengze Zhu präsentiert in ihrem Film „Present.Perfect.“ Bilder aus Live-Streaming-Plattformen ihres Landes, auf denen auch gesellschaftliche Randfiguren um Aufmerksamkeit buhlen. Esther Buss spürt in ihrem Kracauer-Blog der Kraft dieses kontemplativen Werks nach, das von Arbeitsbedingungen, Bauboom und Gentrifizierung erzählt, aber auch von tiefer Einsamkeit.

Aus der ersten Person #20: „The Pain of Others“ (2018) von Penny Lane

Durch die gegenwärtige Pandemie erfuhr die mysteriöse "Morgellons"-Krankheit ein kleines Comeback. Die US-Experimentalfilmerin Penny Lane rückte dem Phänomen schon 2018 mit "The Pain of Others" auf den Leib beziehungsweise auf die Haut. Esther Buss spürt in ihrem Kracauer-Blog der eigenwilligen Mischung aus Video-Diary und Body Horror nach.

Aus der ersten Person #19: „Me and the Cult Leader“ (2020) von Atsushi Sakahara